Bekannte Kabarettisten kommen nach Kaarst
Das Kulturprogramm für das kommende Jahr im Albert-Einstein-Forum wurde vorgestellt. Ab sofort gibt es Einzel- und Dauerkarten.
Kaarst. Es ist das erste komplette Kabarett- und Kleinkunstprogramm, das Kulturbereichsleiter Dieter Güsgen und Kulturmanager Elmar Spinnen gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Also: Das „erste Kind“, und das wächst gleich mit Leistungsdruck auf. „Wir haben bewusst auf Durchschnitt verzichtet und präsentieren in 2016 ausschließlich Highlights“, sagt Dieter Güsgen selbstbewusst: „Eine außergewöhnliche Mischung aus Kabarett, Comedy, Theater, Literatur, Musik und Tanz.“
Das bestätigt auch Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser — also einer, der es wissen muss. Der gebürtige Koblenzer, der vor 30 Jahren „als Wirtschaftsflüchtling“ nach Köln zog („Wir hatten ja nichts: ein Kabaretttheater, das war’s.“) gilt als einer der Wegbereiter der deutschen Comedy- und Kabarett- Szene. „Ich finde das wirklich überragend, was hier auf die Beine gestellt wird“, sagt Deuser, der die Sendung „Night Wash“ entwickelte und sie von 2001 bis 2013 moderierte. „Dieses Programm ist einfach unfassbar gut — qualitativ und auch im Mix. Da kann man anderen Städten eigentlich nur sagen: Fahrt mal nach Kaarst, da könnt ihr was lernen.“
Seit 1989 gibt es Bühnen-Kultur im Albert-Einstein-Forum, und so liest sich die Liste der Künstler, die zum Teil seit mehr als 20 Jahren immer wieder kommen, tatsächlich wie ein „Who is Who“ der deutschen Kabarett- und Kleinkunstszene. Einige Beispiele: „Tatort-Kommissar“ Axel Prahl und Band, Pasion de Buena Vista — die Nachfolger des Buena Vista Social Club, Rüdiger Hoffmann, „The Living Paper Cartoon“ Ennio Marchetto, Schauspielerin Eva Mattes, Ruhrpott-Rentner Herbert Knebel, Jörg Knör, Sebastian Pufpaff, Eure Mütter, Hagen Rether, Thomas Freitag, Marcus Krebs, Bläck Fööss, Mareike Amado, Jürgen von der Lippe, Marec Fis, Mirja Boes, Wilfried Schmickler, Ingo Appelt und Jürgen Becker.
Knacki Deuser ist selbstverständlich auch am Start. Im April präsentiert er sein Solo-Programm „Seltsames Verhalten“. Und mit „Kurz und Knacki“ moderiert er demnächst ein neues „Mixed Show“-Format mit jeweils drei ausgewählten Nachwuchs-Künstlern.
„Für die Stadt Kaarst ist das Kabarettprogramm sehr wertvoll, weil es neben Ikea ein weiteres Markenzeichen geschaffen hat“, sagt Kulturdezernent Sebastian Semmler. „Und es ist ein sich selbsttragendes Kulturprojekt, auf das selbst das ,Kom(m)ödchen’ in Düsseldorf mittlerweile ganz neidisch schaut.“
