Beste Rückrundenteams treffen aufeinander

Fußball-Oberligist SC Kapellen empfängt morgen den designierten Aufsteiger Wuppertaler SV.

Foto: H. Wilschrey

Kapellen. Der SC Kapellen erwartet den nächsten ehemaligen Fußball-Bundesligisten. Doch weil das Gastspiel des KFC Uerdingen für den SCK vor drei Wochen zum Flop geraten war (1:2 vor nur 610 Zuschauern), setzt Vorsitzender Peter Kempermann seine ganze Hoffnung nun auf den Kick des Oberliga-Spitzenreiters Wuppertaler SV im Erftstadion. „Uerdingen war ein Minusgeschäft, aber der WSV hat sich für Sonntag mit mindestens 1000 Anhängern angesagt“, erzählt Kempermann. Kapellens Trainer Wolfgang Brück rechnet sogar damit, dass die Partie an die 2000 Zuschauer ziehen könnte. „Ein Highlight für den ganzen Ort“, sagt er.

Dass sich der Klub aus dem mit knapp 6500 Einwohnern zweitgrößten Grevenbroicher Stadtteil morgen (15 Uhr) zum vorerst letzten Mal in einem Punktspiel mit den Kickern aus der rund 355 000 Einwohner starken Stadt im Bergischen Land misst, ist für Brück eine ausgemachte Sache: „Die sind durch.“ Eine Aussage, die er mit Zahlen zu belegen weiß. „Jeder sagt, die seien gar nicht so überragend, aber Fakt ist: Wuppertal hat 13 Punkte Vorsprung auf Uerdingen auf Platz zwei. Und die letzten fünf Spiele hat die Mannschaft alle zu null gewonnen“, erläutert Brück.

Im Team von Gäste-Trainer Stefan Vollmerhausen stehen viele für diese Liga überqualifizierte Akteure: von den Toptorschützen Ercan Aydogmus und Marvin Ellmann (jeweils zehn Treffer) über Davide Leikauf und Dalibor Gataric bis zum Ex-Profi Gaetano Manno, der morgen aber verletzt ausfällt. Die Gäste sind trotzdem auf der Hut. „Kapellen ist ein ganz starker Gegner, das haben wir schon im Hinspiel gesehen“, sagt WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler mit Blick auf den damaligen knappen 1:0-Erfolg.

Tatsächlich begegnen sich die beiden Kontrahenten derzeit nahezu auf Augenhöhe: Wuppertal stellt mit 19 Punkten das erfolgreichste Team der Rückrunde, direkt dahinter folgt der SCK auf Rang zwei mit 16 Zählern. Kempermann möchte jedoch ganz gerne festgehalten wissen, „dass Wuppertal schon in eine andere Kategorie fällt als wir — zumindest finanziell.“

Das interessiert Brück vor dem „Spiel der Spiele“ indes gar nicht. Er will den Primus mit seinen Jungs „richtig bearbeiten“ und fordert: „Genießen, investieren, emotional sein.“ Bauen kann er dabei wieder auf Stammkeeper Christopher Möllering, der nach seiner Rotsperre zurückkehrt. Dass sein ausgezeichneter Vertreter Marvin Kiese klaglos wieder in die ungeliebte Nebenrolle schlüpft, bestärkt Brück nur in seiner Wertschätzung für den 21-Jährigen. „Er hat seine Sache wirklich gut gemacht, aber Mölle gehört als Captain auf den Platz.“

Probleme gibt es dagegen auf der linken Außenbahn der Viererkette: Dalibor Cvetkovic ist angeschlagen (Zerrung), Marcel Lüft gesperrt. Und weil die Allzweckwaffe Robert Wilschrey im Zentrum gebraucht wird und Marcel Koch nach langer Verletzungspause noch nicht richtig fit ist, könnte Colin Killoran sein Debüt feiern.