Integrationsförderpreis geht in diesem Jahr an zwei erste Sieger

Bürgermeister Reiner Breuer betonte die Bedeutung des Ehrenamtes.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Deshalb entschied sich die Jury des Neusser Integrationsförderpreises in diesem Jahr dafür, gleich zwei soziale Projekte mit dem ersten Platz auszuzeichnen. So durften sich die Organisatoren von „So liest die Welt“ — einer Aktion der Schulpflegschaft der Gebrüder-Grimm-Schule und der evangelischen öffentlichen Bücherei in Erfttal — über einen Scheck in Höhe von 1750 Euro freuen. Bei dem Projekt wurden Kinder und ihre Familien Ende Januar zu einem besonderen Vorlesenachmittag eingeladen. Der Projektname war dabei Programm. So wurden Geschichten abwechselnd in Deutsch und elf weiteren verschiedenen Sprachen — unter anderem Arabisch, Rumänisch und Italienisch — vorgelesen. „Es kam so gut an, dass sich viele Eltern wünschten, es noch mal zu machen“, sagte Schulleiterin Elisabeth Hüls bei der Verleihung im Pauline-Sels-Saals des Romaneum, bei der die Neusser Band „Elele“ für multikulturelle Klänge sorgte.

Bürgermeister Reiner Breuer griff in seiner Rede den Namen der Gruppe auf, um den Bogen zur Flüchtlingspolitik zu spannen. „Elele heißt ,Hand in Hand’, und Integration geht nur gemeinsam. Ohne das Engagement der vielen Ehrenamtler könnte sie nicht gelingen“, sagte der Sozialdemokrat.

Ebenfalls ganz oben auf das Siegertreppchen gewählt und mit 1750 Euro ausgezeichnet wurden die „Interkulturellen Projekthelden“ — eine Jugendinitiative, die unter anderem Ferienprojekte für benachteiligte Kinder organisiert. Gemeinsam mit Eva Müller von der Kinder- und Jugendarbeit der Stadtbibliothek haben die Projektleiter für NRW, Fatma Saglam und Umut Ali Öksüz, die Aktion in die Quirinus-Stadt geholt. „Mittlerweile sind wir aber schon eine größere Gruppe“, sagte der Pädagoge, Deutsch- und Türkischlehrer Umut Ali Öksüz.

Neben den beiden Erstplatzierten wurden drei weitere Projekte im Pauline-Sels-Saal ausgezeichnet: Das Café Dialog an der Theresienstraße als Raum der Begegnung und des Gesprächs, das Projekt „Verbesserung der Verständigung mit türkischsprachigen Patienten und deren Angehörige“, das von Mitarbeitern des Lukaskrankenhauses initiiert wurde, und die Aktion „Neusser Schüler helfen Flüchtlingskindern“ — gestartet von Schülern des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums und der Janusz-Korczak-Gesamtschule. jasi