Brand in Wohncontainer für Flüchtlinge

Zwei Bewohner der Unterkunft in Gindorf erlitten Verletzungen.

Brand in Wohncontainer für Flüchtlinge
Foto: P. Schüller

Gindorf. Zwei Verletzte forderte ein Brand am frühen Morgen des Pfingstsonntags in der Flüchtlingsunterkunft am Langer Weg in Gindorf. Einer der Wohncontainer brannte. Ein Bewohner des Zimmers erlitt Verbrennungen, ein anderer Mann aus der Unterkunft eine Rauchgasvergiftung — beide kamen ins Krankenhaus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, hieß es am Sonntag. Auch gestern, am Pfingstmontag, gab es von der Polizei in Neuss keine Aussagen zur Brandursache. Aus dem Umfeld der Ermittler war zu erfahren, dass sie nicht davon ausgehen, dass es sich um einen fremdenfeindlichen Akt handelt.

Brand in Wohncontainer für Flüchtlinge
Foto: P. Schüller

Gegen 2.55 Uhr in der Nacht zum Sonntag wurde die Feuerwehr alarmiert — Stadtalarm für alle Löschzüge wurde ausgelöst. Neben Polizei, Rettungsdienst, leitendem Notarzt und Kreisbrandmeister Norbert Lange rückten 64 Einsatzkräfte der Wehr am Flüchtlingsheim an, das aus drei Wohncontainer-Komplexen für jeweils 16 Menschen besteht. „Im mittleren Komplex stand ein Wohncontainer im Vollbrand. Rauch drang aus dem Fenster“, schildert Josef Böhm, stellvertretender Leiter der Feuerwehr. Ein Bewohner des Zimmers habe „sich durchs Fenster ins Freie gerettet“, berichtet Böhm. „Die übrigen Menschen in der Unterkunft waren, als wir eintrafen, bereits alle draußen. Das lief geordnet ab“, sagt Böhm. „Der Einsatz hat gut geklappt.“

Zunächst löschten die Feuerwehrleute durch das Fenster, dann brachen sie die — verschlossene — Zimmertür auf und bekämpften den Brand im Innenangriff. Das Fenster schmolz durch die entstandene Hitze. Nach dem Brand war der mittlere der drei Container-Blöcke nicht bewohnbar, die Bewohner wurden in der übrigen Unterkunft oder in anderen Flüchtlingsheimen im Stadtgebiet untergebracht. „Am Sonntag waren wir nochmals zu einer Kontrolle am Langer Weg, um mit der Wärmebildkamera festzustellen, ob sich zwischen den Containerwänden noch Glutnester befinden“, erläuterte Böhm nach dem Einsatz.

Bereits am Sonntag war die Bezirksregierung Düsseldorf über den Brand in Gindorf informiert worden. Von der Grevenbroicher Stadtverwaltung war an den Pfingsttagen keine Stellungnahme zu erhalten, Informationen soll es heute geben.

Die Unterkunft für Asylbewerber am Langer Weg war im Sommer 2015 errichtet worden — in der Zeit des großen Flüchtlingsandrangs benötigte die Stadt schnell neue Plätze. In den Wohncontainern ist für insgesamt 48 Menschen Platz. cso-/siev