Breuer ruft den ersten „Dreck-Weg-Tag“ aus
Am 18. März sollen die Bürger mithelfen und ihre Stadt sauber machen.
Neuss. Die Stadt hat Wort gehalten. Um beim Thema Sauberkeit und Grünpflege zu sichtbaren Verbesserungen zu kommen, wurden die Kolonnen des Amtes für Umwelt und Stadtgrün um zehn Köpfe aufgestockt. Diese Einstellungswelle ist beendete, erklärt Amtsleiterin Henrike Mölleken, die schon die ersten positiven Rückmeldungen verbuchen konnte. Aber das reicht nicht. „So viele Leute kann man gar nicht einstellen, um einen voll gepflegten Zustand zu erhalten“, sagt Bürgermeister Reiner Breuer. Aus diesem Grund wirbt er dafür, dass möglichst jeder Neusser die Sauberkeit im öffentlichen Raum zu seinem persönlichen Anliegen macht. Deshalb erklärt Breuer den kommenden Samstag (18. März) zum ersten stadtweiten „Dreck-Weg-Tag“. Von 11 bis 14 Uhr sind die Neusser Bürger aufgerufen, sich um ihre Anlagen zu kümmern.
Dass es immer wieder Kritik an der Sauberkeit im Straßenbild und dem Pflegezustand der Grünanlagen gibt, weiß Breuer. „Egal, wo man hingeht: Es gibt immer etwas zu tun“, sagt er. So weit wie sein Amtsvorgänger will sich der Bürgermeister daher nicht aus dem Fenster lehnen: „Herbert Napp hat die Parole ausgegeben, dass Neuss die sauberste Stadt Deutschlands werden soll“, sagt Breuer. „Mir würde schon genügen, wenn Neuss sauberste Stadt im Rhein-Kreis wäre.“
Die Behauptung, den Neussern wäre die Sauberkeit nicht eigenen Einsatz wert, wäre nicht zutreffend. Im Gegenteil. Rund ein Dutzend Anfragen in dieser Hinsicht erreicht die städtische Abfall- und Wertstofflogistik (AWL) Frühjahr für Frühjahr. Sie kommen von Vereinen, Parteien oder Verbänden, aber auch von Messdienergruppen oder Einzelpersonen, die in ihrem jeweiligen Ortsteil „Klar Schiff“ machen wollen und um logistische Unterstützung bitten. Die gibt das Unternehmen gerne. „Die Motivation ist größer, wenn man vor der eigenen Haustür mit anfassen kann“, beobachtet AWL-Sprecher Jürgen Scheer schon seit Jahren.
Diese Initiativen imponieren dem Bürgermeister. „Ich bin auch dankbar dafür“, versichert Breuer. Sein Ansatz ist aber nun, diese vielen kleinen Anstrengungen zu bündeln und daraus einen stadtweiten Aktionstag zu machen, der auch in der Wahrnehmung eine gewisse Breitenwirkung verspricht. Er selbst werde dabei sicher nicht passiv bleiben, sagt der Bürgermeister, dem auch von Umwelt-Dezernent Matthias Welpmann eine Freiwilligenmeldung für diesen Tag vorliegt.
Mit der AWL und dem Amt für Umwelt und Stadtgrün wurde verabredet, im Stadtgebiet fünf zentrale Einsatzpunkte zu schaffen: An der Kreuzung Auf der Heide/Am Stadtwald in der Nordstadt, dem Parkplatz am Südbad in Reuschenberg, am Ortsausgang von Grimlinghausen (Am Röttgen/Volmerswerther Straße), an der Ecke Ernststraße/Mackestraße in Allerheiligen sowie an der Grundschule in Erfttal. An diesen Punkten würden nicht nur Arbeitsgerätschaften wie Greifer, Handschuhe und Plastiksäcke ausgegeben, sondern auch jeweils ein Transporter stehen, bei dem die vollen Müllsäcke abgegeben werden können, erklärt Oliver Negele von der AWL. Er ist mit zwei Kollegen ebenfalls koordinierend im Einsatz. Zudem soll es einen Kleinlaster mit Springer-Funktion geben. Negele: „Wenn wir irgendwo im Müll Ölreste oder dergleichen finden, müssen wir das ja separieren.“
“ Für Fragen zum „Dreck-Weg-Tag“ steht die Kundenhotline der AWL unter Tel. 02131/124480 zur Verfügung.