Crash Eagles bejubeln Titel

Die Skaterhockeyspieler aus Kaarst sichern sich mit 12:4-Sieg die Deutsche Meisterschaft.

Foto: Anja Tinter

Kaarst. Es gibt wohl kaum jemanden, der den Crash Eagles Kaarst den ersten Meistertitel seit 19 Jahren nicht gönnt — gut, die Gäste aus Iserlohn, die den Kaarstern in drei Spielen wirklich alles abverlangten, seien hier im ersten Moment mal ausgenommen. Denn was die Kaarster mit ihrer Jugend- und Aufbauarbeit in dieser Randsportart in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt haben, sucht deutschlandweit seinesgleichen. Vor 700 euphorisierten Zuschauern in der Stadtparkhalle haben die Adler mit dem 12:4-Sieg über die Samurai aus dem Sauerland in Spiel drei der Finalserie nun die Früchte dieser Arbeit geerntet — und es könnte passender kaum sein, dass sich wenige Stunden zuvor bereits die Junioren zum Deutschen Meister gekrönt hatten.

„Das ist ein unfassbarer Tag für unseren Verein. Wenn man sieht, was hier alles entstanden ist, welche Unterstützung wir hier von den Fans und auch von Sponsoren bekommen. Das kommt alles mit dem Erfolg und dafür haben wir sehr hart gearbeitet“, fasste Georg Otten, Trainer und Vereinsvorsitzender in Personalunion, überwältigt zusammen.

Innerhalb von drei Jahren hat Otten aus einem Abstiegskandidaten ein Spitzenteam geformt. Ein Team aus Eigengewächsen wohlgemerkt, ein Team mit hoffnungsvollen Talenten aus der Umgebung und ein Team, für das Skaterhockey vor Eishockey klar an erster Stelle steht.

„Wir haben heute einfach alles rausgehauen, das war purer Wille. Das ist ein Gefühl, das im Moment noch unbeschreiblich ist“, freute sich Torwart Richard Steffen. Ähnlich sah es Thimo Dietrich, der in dieser Saison alles überragende Spieler in den Reihen der Adler. Der beste Spieler der Liga trug sein Team mit drei Toren und drei Vorlagen auch im letzten Spiel auf seinen Schultern. „Ich glaube, dass wir in den nächsten Jahren noch eine Menge Spaß miteinander haben werden“, sagte Dietrich.

Dabei hatte es am Sonntagabend kurz so ausgesehen, als könnte die Meisterfeier der Crash Eagles jäh gestoppt werden. Nach einer Minute und 35 Sekunden führten die Samurai Iserlohn im dritten und entscheidenden Finalspiel mit 2:0. Doch schon bis zur ersten Drittelpause drehten Lennart Otten (10.), Moritz Otten (13.), Tim Wolff (17.) und Thimo Dietrich (20.) die Partie, die die Kaarster letztlich deutlich mit 12:4 (4:2, 3:1, 5:1) gewannen. „Schlechter hätte es nicht anfangen können. Aber zum Glück sind wir heute gut im Vergessen gewesen“, sagte Torwart Richard Steffen.

„Wir trinken jetzt alle Fässer aus, die es in der Halle gibt“, sagte Georg Otten nach dem Abpfiff. Er ist der erste Mann im deutschen Skaterhockey, der als Spieler und als Trainer mit dem gleichen Verein den Meistertitel holte.