Delhovener fordern Verkehrsentlastung

Rund 100 Besucher kamen zur Diskussion mit dem Bürgermeister.

Dormagen. Für einige der rund 100 Besucher des Stadtteilgesprächs mit dem Bürgermeister im Delhovener Schützenhaus war die Auskunft anscheinend unerwartet: „Ich werde Ihnen heute nichts versprechen, was ich nicht halten kann“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld auf die vielmals vorgebrachte Forderung nach einer Verkehrsentlastung und -beruhigung der Delhovener Hauptachsen Kloster- (L 280) und Hauptstraße (K 36). Da die Zuständigkeiten bei Straßen NRW beziehungsweise dem Rhein-Kreis Neuss lägen, könne die Stadt nicht unmittelbar tätig werden: „Das heißt aber nicht, dass wir nicht daran arbeiten“, sagte der Bürgermeister am Mittwochabend zu, die Wünsche und Anregungen der Bürger auch nach einer nördlichen Umgehungsstraße oder der Anbindung der Pfauenstraße an die L 280 zum Beispiel im neu aufzustellenden Flächennutzungsplan-Entwurf mitzuberücksichtigen.

Gerade Anwohner der viel befahrenen Hauptstraße baten um Tempo-30-Ausweitung, um die Belastung zu mindern. Da wurde die Verkehrszählung laut der der städtische Verkehrsplaner Peter Tümmers 4000 Autos am Tag auf der Hauptstraße und 3000 bis 3500 auf der engeren Josef-Steins-Straße ausgemacht habe, in Frage gestellt. Bürgermeister Lierenfeld bot an, bei der nächsten Verkehrszählung die Anwohner mit einzubeziehen. „Das subjektive Empfinden stimmt oft nicht mit den wirklichen Zahlen überein“, sagte Lierenfeld. Auch bei der Formulierung von Schreiben der Stadt an Straßen NRW oder den Kreis bot der Bürgermeister den Delhovenern an, sich zu beteiligen.

In der angeregten Diskussion kam immer wieder die Sprache auf die vor Jahren schon angedachte Umgehungsstraße im Norden von Delhoven, für die Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD), den Delhovenern nicht viel Hoffnung machen konnte: „Dort sind Naturschutzgebiete, außerdem ist die Belastung der Klosterstraße mit 10 000 bis 13 000 Fahrzeugen pro Tag zu niedrig, um im Landesprogramm berücksichtigt zu werden.“ Dabei sind 25 000 Fahrzeuge pro Tag nötig, von denen dann 10 000 auf die neue Umgebung zu verlegen sein müssten.

Dennoch konnte Koch eine Verbesserung in Aussicht stellen: Nach dem kleinen Teilstück der L 280 vor der Ortseingangsampel im Norden hat Straßen NRW zugesagt, dass 2016 die restliche Klosterstraße mit Flüsterasphalt saniert wird. Auch das Neubaugebiet werde berücksichtigt, so Koch: „Wir werden den Spielplatz für mehr als 150 000 Euro in diesem Sommer fertigstellen.“

Zudem gab es eine weitere gute Nachricht, die Bürgermeister Lierenfeld verkündete: „Wir entsprechen gern dem Wunsch nach zwei Toren für den Bolzplatz, die die TBD aufstellt.“ Als Sponsor für die gut vierstellige Summe wurde der heimische Energieversorger evd gewonnen. Weitere Sponsoren seien willkommen, damit die Tore dann im Sommer aufgestellt sind. Wie Kämmerer Kai Uffelmann erklärte, müssten im Baudenkmal Alte Schule noch einige Schäden im Holz beseitigt werden, bevor die Feuerwehr das Gebäude für Schulungszwecke nutzen könne.

Mit dem zweiten Bürgerforum, die Premiere war in Stürzelberg, zeigte sich Lierenfeld zufrieden: „Es gab eine gute Resonanz und eine angeregte Diskussion, wir konnten viele Anregungen mitnehmen.“