Die neue Notfallpraxis in Dormagen öffnet am 14. April
Zwei Räume stehen im Krankenhaus zur Verfügung. Derzeit laufen die letzten Umbau-Arbeiten. Die Öffnungszeiten bleiben wie bisher.
Dormagen. Noch wird gebohrt, und gehämmert — eigentlich ungewöhnliche Geräusche in der Notambulanz des Dormagener Kreiskrankenhauses. Doch in knapp zwei Monaten soll sich das Thema Baulärm erledigt haben. Denn am Donnerstag, 14. April, öffnet dort die Notfallpraxis. Zwei Räume im Bereich der Ambulanz stehen den Dormagener Ärzten dann zur Verfügung, um ihre Patienten außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten zu behandeln. Damit ist der Bestand der Praxis gesichert.
Danach sah es im vergangenen Februar so gar nicht aus. Damals wurde bekannt, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) den Notdienst reformieren will. Statt 84 Praxen im Bereich Nordrhein sollte es nur noch 41 geben. Auf der Streich- Liste stand auch die Einrichtung in Hackenbroich. Die war 2004 in den Räumen des ehemaligen Schwesternheims der Klinik an der Elsa-Brändström-Straße eröffnet worden und ist bis zum 13. April noch dort untergebracht.
Groß war unmittelbar nach Bekanntwerden der Widerstand gegen die Schließung. Ärzteschaft, Politiker aus Stadt und Kreis zogen an einem Strang, sahen die flächendeckende Patientenversorgung in Gefahr. Der Verlegung der Notfallpraxis in das benachbarte Krankenhaus stimmte die KV schließlich zu. 30 000 Euro kosten die Umbauarbeiten. Das Krankenhaus trägt die Kosten.
Praxis und Ambulanz haben ab 14. April einen Eingangsbereich mit einer Empfangstheke. Diese ist zu den Öffnungszeiten der Notfallpraxis (wie bisher montags und dienstags von 18 bis 22 Uhr, mittwochs und freitags von 13 bis 22 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 8 bis 22 Uhr) auch von Mitarbeitern der ortsansässigen Ärzte besetzt. „Im Eingangsbereich wird entschieden, welche Hilfe der Patient braucht und wohin er weitergeleitet wird — in die Praxis oder eben in die Ambulanz“, erklärt Dr. Marie-Luise Reimer-Huxold, beim Praxisnetzwerk Dormagen Koordinatorin der Gruppe „Notfallpraxis“. Das hänge von den Beschwerden ab. Den Vorteil dieser Lösung sieht Dr. Ralph Goldschmidt vom Praxisnetzwerk vor allem in der Vermeidung doppelter Wege. „Wir wollten deswegen schon vor zwölf Jahren ins Krankenhaus einziehen“, sagt Goldschmidt.
Fünf Behandlungsräume hat die Ambulanz. Von denen kann die Praxis einen nutzen. Zusätzlich erhält sie einen weiteren Raum, der auch von der Ambulanz genutzt werden kann, wenn die Praxis keine Sprechzeiten hat. Dieser zusätzliche sechste Raum war zuvor Personalzimmer. Das zieht in einen Lagerraum.