Dormagen: Bäder und Busse machen weiterhin Verluste
Die Jahresbilanz der SVGD fällt besser aus erwartet. Die Stadt zahlt 3,5 Millionen Euro.
Dormagen. Rund 200.000 Euro besser als erwartet stellt sich die Jahresbilanz der im Wirtschaftsplan der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) für 2008 dar. Dennoch herrscht wie bereits im Vorjahr ein Zuschussbedarf von rund 3,5 Millionen Euro, mit dem die Stadt Dormagen, beziehungsweise der Eigenbetrieb, der SVGD unter die Arme greifen muss.
Das liege aber nicht daran, dass das Unternehmen schlecht geführt werde, betont der Vorsitzende des Aufsichtsrats Wiljo Wimmer, sondern daran, dass man in der SVGD bewusst die defizitären Bereiche der Stadt übertragen habe.
So verursacht der öffentliche Nahverkehr ein hohes Defizit: Der Stadtbus Dormagen wird 2008 mit einem Minus von 1.405.000 Euro, im Vorjahr waren es noch es 1,8 Millionen Euro, abschließen.
Trotz der Verbesserung um 400.000 Euro rechnet SVGD-Geschäftsführer Ulrich Pfister im kommenden Jahr mit einer erneuten Verschlechterung von rund 1,66 Millionen Euro Zuschussbedarf, da zwar die Fahrgastzahlen steigen, aber die Ausgleichszahlungen des Landes gekürzt werden. Durch diese Zahlungen werden der Schulverkehr und die Beförderung von Menschen mit Behinderung bezuschusst, aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren.
Um rund 100.000 Euro verschlechtert hat sich das Jahresergebnis der Bäder. Sie verursachten laut Wirtschaftsplan 2008 ein Minus von 886000 Euro. Im Vorjahr waren es 790.000 Euro Minus. Verschlechtert hat sich auch das Ergebnis bei Stadtmarketing, Tourismus und den Märkten. Die Umsätze sanken erneut.
Ein Zuschuss von 962.000 Euro (Vorjahr 745.000 Euro) ist nötig. Im kommenden Jahr, so hofft Pfister, soll sich die Zahl auf 669.000 Euro verbessern, denn vor allem der Wochenmarkt, der mittlerweile zu den größten der Region zählt, und die Sondermärkte sorgen durch zunehmende Akzeptanz für mehr Umsatz.
Geplant ist ab 1. Januar die Einnahmen durch Parkgebühren im Tannenbusch zu steigern - durch eine "Harmonisierung der Parkzeiten", wie es Wimmer ausdrückt. Das bedeutet, dass künftig wie schon in Zons auf dem Parkplatz an der Wiesenstraße ab 9 Uhr Parkgebühren fällig werden.
Bisher werden am Tannenbusch an den Wochenenden und Feiertagen von Frühjahr bis Oktober erst ab 11 Uhr Gebühren erhoben. Durch das Vorziehen sollen rund 5000 Euro Mehreinnahmen erzielt werden.
An regulären Werktagen soll wie bisher das Parken wie auch der Eintritt zum Park kostenfrei bleiben. "Wir halten die Parkgebühren deshalb für angemessen, denn wir tätigen im Tannenbusch zahlreiche Investitionen, wie etwa der geplante Umbau des Spielplatzes zu einem Generationenspielplatz mit Turn- und Sportgeräten auch für Ältere", erklärt Pfister.
Für zusätzliche Besucher könnte der geplante Klettergarten der Technischen Betriebe Dormagen sorgen. Ein Plan für dieses Projekt liegt vor, allerdings steht die politische Entscheidung noch aus.
Die Kosten für die Parkhäuser an der Nettergasse und die Tiefgarage in Zons sind im Vergleich zum Vorjahr um 50.000 Euro gestiegen. Auch die Immobilien haben ein größeres Minus verursacht: Es steigt von 2007 auf 2008 von Minus 100.000 auf 270.000 Euro, soll aber im kommenden Jahr auf rund 113.000 Euro Zuschussbedarf sinken, prognostiziert Pfister.
Für die höheren Verluste hatte nicht zuletzt die Übernahme weiterer Bereiche gesorgt. Dadurch erhöhte sich auch die Zahl der Mitarbeiter von 37 auf 41. Mittlerweile sind vier Auszubildende bei der SVGD beschäftigt.