Geschätzt wird, dass von den 1,5 Millionen Kilometern privater Abwasserkanäle und -leitungen in Deutschland rund 30 bis 50 Prozent undicht sind, so das Landesumweltamt. Der Landesgesetzgeber hat daher in Paragraph 61 vorgeschrieben, dass die Leitungen bei einem Neubau oder Änderungen der Anlage auf ihre Dichtheit zu prüfen sind.

Alle 20 Jahre ist die Prüfung zu wiederholen. Im Bauausschuss beschäftigten sich die Fraktionen nun zum einen mit der neuen Entwässerungssatzung der Stadt Grevenbroich vom 12. August dieses Jahres und dem Vorhaben, bestehende Leitungen bis 31. Dezember 2015 prüfen zu müssen.

Einig war man sich darüber, dass bei den betroffenen Hauseigentümern Aufklärungsbedarf bestehe, wann und wie die Leitungen überprüft werden sollten. Die Kommune kann nämlich die Inspektion, die Dichtheitsprüfung sowie bei Bedarf auch die Sanierung aller Hausanschlüsse verlangen.

Das ist laut Landesumweltamt für den Grundstückseigentümer sogar von Vorteil, da im Zusammenhang mit der Sanierungsmaßnahme am städtischen Kanal Arbeiten an den Hausanschlüssen bis zu 50 Prozent kostengünstiger ausgeführt werden können.

Zudem erfolgt dann die Koordination und Abwicklung der Gesamtsanierung durch die Fachleute des Tiefbauamtes. Für einige Straßen und die Gewerbegebiete in Grevenbroich hat die Stadt bereits jetzt festgelegt, dass sie im kommenden Jahr erstmalig geprüft werden sollen, weil in ihnen Sanierungen und Neubauten des Wassernetzes anstehen.

Fixkosten für die Dichtheitsprüfung gebe es allerdings nicht, betont Dezernent Werner Hoffmann, da sie stark abhängig vom Umfang der Arbeiten und Untersuchungen sind und auch die Fachfirmen unterschiedliche Preise ansetzen.

Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Grevenbroich bieten daher an, über die Dichtheitsprüfung allgemein zu informieren, halten aber auch eine Liste bereit mit den Fachfirmen, die für eine solche Untersuchung zertifiziert sind. Nur Bescheinigungen dieser Sachkundigen werden anerkannt, schränkt die Satzung der Gemeinde ein.