Dormagen: Busse und Bäder machen Minus

Die SVGD fährt 2008 einen Verlust von 1,85 Millionen Euro ein. Der Gesamtumsatz steigt.

Dormagen. Wenn die Lage allzu vertrackt erscheint, können selbst kleine Positivnachrichten für gute Stimmung sorgen. So auch bei der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), die ihr Abschlussergebnis für das Jahr 2008 vorgestellt hat. Das Unternehmen konnte seinen Gesamtumsatz auf 4,35 Millionen Euro steigern, das sind immerhin 517 000 Euro mehr als noch im Jahr 2007.

An der durchgehend defizitären Unternehmensstruktur ändert das jedoch nichts: Der Verlust im operativen Geschäft betrug 2008 knapp 3,35 Millionen Euro, nur dank einer Ausgleichszahlung des Energieversorgers EVD konnte er auf 1,86 Millionen Euro gesenkt werden. Die Erklärung dafür ist einfach: In die SVGD hat die Stadt Dormagen Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge gesteckt, die keine Gewinne abwerfen: Schwimmbäder, Parkhäuser oder der Öffentliche Nahverkehr.

Daher überrascht es nicht, dass auch 2008 keine der fünf Unternehmenssparten kostendeckend betrieben werden konnte, geschweige denn gewinnbringend. Beim Öffentlichen Nahverkehr und dem Betrieb der Parkhäuser hat sich das Defizit jedoch leicht verringert. Beim ÖPNV um 34 000 Euro auf jetzt 1,3 Millionen Euro, bei den Parkhäusern um 45 000 Euro auf 124 000 Euro. Hingegen hat sich der Verlust beim Bäderbetrieb (eine Millionen Euro), Stadtmarketing/Tourismus (667 000 Euro) und dem Immobiliensektor (194 000 Euro) weiter erhöht.

Dennoch ist SVGD-Geschäftsführer Ulrich Pfister weitgehend zufrieden mit den präsentierten Zahlen: Beim ÖPNV seien deutlich mehr Fahrkarten verkauft worden, die Parkhäuser verzeichneten beachtliche Zuwachsraten und auch bei den Hallenbädern habe sich die Zahl der Badegäste um satte 50 Prozent erhöht. Um die Bädersparte jedoch kostendeckend betreiben zu können, müsste der Eintrittspreis für die Tageskarte von bisher 2,50 Euro auf 10,40 Euro pro Kunde erhöht werden.

Um den Tourismussektor attraktiver zu machen, soll im Frühjahr der Spielplatz im Wild- und Naturpark Tannenbusch zu einem Generationenspielplatz umgebaut werden, auf dem auch Bewegungsgeräte für Senioren entstehen sollen. Die Kosten des Umbaus in Höhe von 15 000 Euro sollen teils mit dem Verkauf eines Tannenbusch-Schlüsselanhängers zum Preis von zwei Euro finanziert werden.