Dormagen: Deich-Arbeiten verzögern sich

Stürzelberg: Die Sanierung der Mauer für den Hochwasserschutz hat begonnen. Es gibt keine Fördermittel für den Deichverband von der Bezirksregierung.

Dormagen. Seit Donnerstag laufen die Arbeiten zur so genannten Notertüchtigung an der Hochwasserschutzmauer in Stürzelberg. Schon jetzt ist für Deichgräf Artur Auweiler jedoch klar, dass die mit der Bezirksregierung vereinbarte Frist für die provisorische Sicherung nicht eingehalten werden kann.

Bei dem derzeitigen Verlauf sei abzusehen, dass es später werde als der 31. Oktober - und sich die Arbeiten bis in den November hinein verzögerten.

Die Bezirksregierung habe bereits grünes Licht für diese Verlängerung gegeben, so Auweiler. Festgelegt worden sei dies in einer Ergänzung zur bestehenden Ordnungsverfügung. Ursprünglich war darin festgelegt worden, dass die Standsicherheit bis Ende des kommenden Monats gewährleistet sein sollte.

Unabhängig von dieser Vereinbarung hat die Bezirksregierung gestern mitgeteilt, dass eine finanzielle Unterstützung zur Behebung der Schäden nicht zu leisten sei. "Leider sehe ich im Moment keine Möglichkeit, dem Deichverband in dieser Sache Fördermittel in Aussicht zu stellen", erklärt Regierungspräsident Jürgen Büssow.

"Der Deichverband hat aber bereits rechtliche Schritte in die Wege geleitet, um Ansprüche gegen die Verursacher des Schadens durchzusetzen." Büssow ist überzeugt, dass die begonnen Sicherungsarbeiten geeignet seien, den Hochwasserschutz über den Winter sicherzustellen. Auch Auweiler teilt diese Einschätzung, schränkt aber ein, dass zumindest Hochwasser "bis zur Höhe der Spundwände" abgehalten werden könne.

Ende Januar hatte ein Mitglied des Deichverbandes starke Risse in der Mauer der Anlage in Höhe der Uferstraße entdeckt. Danach folgte eine umfangreiche Schadensbilanz durch einen vom Deichverband eingesetzte Sachverständigen.

Der hatte die Standsicherheit nach einer stichprobenweisen Öffnung des Mauerwerks zumindest in Teilen in Frage gestellt. Zuvor war im Rahmen juristischer Auseinandersetzungen, die ihren Ursprung in einer Sanierung vor etlichen Jahren haben, lediglich von äußerlichen Schäden durch einen vom Gericht bestellten Gutachter gesprochen worden.

An mehreren Stellen habe der Sachverständige des Deichverbands dagegen ohne Bewehrung gegossene Betonblöcke oberhalb der Spundwandköpfe entdeckt.

Diese seien nicht ausreichend bei dem anstehenden Wasserdruck, Wellenschlag und Treibgutanprall. Zudem seien Metallprofile in der Mauer verschweißt, die zu Zwangskräften führen könnten. Und: Die Spundwände, die das Hochwasser abhalten sollen, seien etwa 1,5 Meter zu niedrig.

Diesem Urteil hatte sich auch die Bezirksregierung angeschlossen und ordnete an, die Standsicherheit noch vor einem möglichen Herbst-Hochwasser zu gewährlisten.