Grevenbroich: Waghalsige Manöver in der Luft

Das Flugplatzfest auf der Gustorfer Höhe am Wochenende lockte 5.000 Besucher an.

Grevenbroich. Wer am vergangenen Wochenende in den Grevenbroicher Himmel sah, der staunte nicht schlecht. Dort oben herrschte nämlich reger Flugverkehr. Anlässlich des 15. Flugplatzfestes des Neuss-Grevenbroicher-Aero-Clubs stellten einige renommierte Piloten ihr Können unter Beweis.

Am Samstag lag der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem Segelflug, während am Sonntag der Motorkunstflug vermehrt in den Fokus gerückt wurde. Rund 5.000 Besucher kamen auf die Gustorfer Höhe.

Gleich zu Beginn setzte Jürgen Kraus ein erstes Highlight. Er führte dem Publikum seine "Boeing Stearman" vor. Eine Maschine aus den 30er Jahren, die zu den meist gebauten Flugzeugen der Welt gehört und früher vor allem als Schulflugzeug für die amerikanische Luftwaffe genutzt wurde.

Auch in diesem Jahr ließ es sich Mike Rottland nicht nehmen, den Zuschauern auf der Gustorfer Höhe den Atem zu rauben. Mit seiner "Extra 300" begeisterte er durch so manches waghalsige Manöver. Besonders gut kam seine Rolle an, eine Kunstfigur bei der sich das Flugzeug einmal um die eigene Achse dreht. "Diese Drehung vollzieht Rottland in weniger als einer Sekunde", erzählt Norbert Diekneite, Vorsitzender der Abteilung Segelflug des Aero-Clubs.

Mit von der Partie war auch der Paderborner Eugen Schaal. Das Nationalmannschaftsmitglied gehört zu den besten Segelkunstfliegern der Welt. Seinen größten Erfolg in diesem Jahr feierte er mit Platz fünf bei der Segelflug-WM im tschechischen Hosin. Er saß im Cockpit einer "Fox". Mit diesem Doppelsitzer, der eigens für den Kunstflug gebaut wurde, können sämtliche Figuren geflogen werden. Wer gerne selber mal abheben wollte, konnte dies in einem der bereit gestellten Segel- oder Motorkunstflieger tun.

Ulrich Kamper war von seinem ersten Segelflug sehr begeistert: "Ein wirklich tolles Gefühl, so über allem zu schweben. Das kann ich jedem empfehlen." Die Flugzeit konnte vor allem am Samstag optimal ausgenutzt werden. Bei Sonnenschein und leichtem Wind herrschte geradezu ideales Fliegerwetter.

Diejenigen, die lieber mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben wollten, konnten sich am Segel- oder Modellflugsimulator austoben. Vor allem Kinder und Jugendliche ließen ihrer Begeisterung am Joystick freien Lauf, was die eine oder andere Bruchlandung zur Folge hatte.

Den Flugschein können Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr machen. Mit 16 steht dann die Prüfung zum Luftfahrschein an, mit dem auch Personen befördern werden dürfen. "Darauf freuen sich unsere Jugendlichen am meisten. Erste Testpassagiere sind meist die eigenen Eltern", so Diekneite.