Weihnachtsmarkt in Kaarst: „Stückwerk macht keinen Sinn“

Die Rathausarkaden wollen sich nicht mehr beteiligen, geplant ist nur noch ein Markt mit wenigen Buden.

Kaarst. Auch in diesem Jahr wird es in Kaarst keinen großen Weihnachtsmarkt geben. Nachdem der Hauptausschuss einstimmig beschlossen hatte, den Wochenmarkt nicht zu verlegen, wollen sich die Rathausarkaden nun auch nicht mehr am Weihnachtsmarkt beteiligen. "Wir wollten einen schönen, beschaulichen Adventsmarkt im Herzen der Stadt. Ein Stückwerk, wie vorgeschlagen, macht keinen Sinn", sagt Rathausarkaden-Sprecher Heinz Wirnsberger.

Ursprünglich sollte der Weihnachtsmarkt vom 26. bis zum 29. November auf dem Platz vor dem Rathaus stattfinden. Das Problem: Die Wochenmarktbeschicker ließen sich am ersten Adventssamstag, einer der umsatzstärksten Tage, nicht von ihrem angestammten Platz vertreiben.

Der Vorsitzende des Mitveranstalters ISG (Immobilien- und Standortgemeinschaft Kaarst), Rainer Hartmann, versteht die Welt nicht mehr: "Die Marktbeschicker könnten von den Besuchern profitieren."

Als Zweitlösung wurden drei Flächen vorgeschlagen, um einen Weihnachtsmarkt um den Rathausplatz herum anzubieten. "Daran wären wir gescheitert. Ohne Strom- und Wasserversorgung würde es teuer werden", glaubt Hartmann. Auch die Atmosphäre würde leiden. Manche Stellflächen seien zudem zu schmal, um eine Bude aufzubauen oder sie liegen direkt an einer Hauptstraße: "Das macht einfach keinen Sinn."

Der Rathausplatz sei prädestiniert, zumal er außer samstagvormittags völlig ungenutzt sei, meint auch Wirnsberger. Hartmann ist enttäuscht. Seit Mai laufen die Vorbereitungen für den geplanten Weihnachtsmarkt. Sogar eine Eventfirma aus Kaiserswerth sei engagiert worden. Und vielleicht war das auch ein Problem: "Das Wort Event stieß im Ausschuss auf Kritik", so Hartmann. Von Event könne aber keine Rede sein. "Einzig eine Bühne für Gospelchöre oder Schulaufführungen sei geplant gewesen."

Dennoch wird es für die Kaarster eine Mini-Variante des Weihnachtsmarkts im Maubiscenter geben, die von Marktveranstalterin Luise Schliebs organisiert würde. "Ich finde die Lösung nicht gut. Fünf Buden auf mehr als 41 000 Einwohner gerechnet sei kläglich, so Wirnsberger. Er bemängelt: Schliebs sei Schaustellerin und daher Kirmes-affin. Es sei eine andere Art des Weihnachtsmarktes.

Trotz der Niederlage will Hartmann weiter machen. "Im kommenden Jahr will ich nochmal das Gespräch mit den Marktbeschickern suchen. Ich gebe nicht auf."