Comeback nach Brand Hamtorkrug öffnet bald wieder
<irwordspace style="word-spacing 0078125em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Neuss</irglyphscale></irwordspace> · Nach dem verheerenden Brand im Mai vergangenen Jahres war es monatelang dunkel im Neusser Hamtorkrug. Nun hat die Leidenszeit ein Ende und das große Comeback wird gefeiert.
Noch ist „vorübergehend geschlossen“ auf der Tafel nahe der Eingangstür zu lesen, doch schon bald müssen die Verantwortlichen das Schwämmchen herausholen, um die Kreide-Botschaft zu entfernen. Der Neusser Gastro-Szene steht nämlich ein wichtiges Comeback bevor: Am 7. Februar wird der Hamtorkrug seine große Wiedereröffnungsparty feiern.
Neugierige können aber schon vorher hineinschnuppern: Am Wochenende des 24. und 25. Januar dienen Auftritte der italienischen Band „Living Theory“ (gespielt werden die Songs von Linkin Park) sozusagen als Probedurchlauf. Eintritt haben allerdings nur Gäste mit Karte. „Pro Abend gibt es 180“, sagt Betreiber Marvin Schorn, der von einer „Aufbruchstimmung“ spricht, die derzeit im Team und auch bei den Handwerkern zu spüren sei. Die war auch bitter nötig – denn hinter den Verantwortlichen liegen harte Monate voll hoffen und bangen.
Die Leidenszeit begann in den frühen Morgenstunden des 4. Mai vergangenen Jahres, als in der bekannten Musikkneipe an der Büttger Straße ein Brand ausbricht. Beim Eintreffen der Feuerwehr dringt dichter, dunkler Rauch aus dem Gastraum sowie aus dem direkt angrenzenden Eingangsbereich. Nach kurzer Zeit ist das Feuer zwar unter Kontrolle und eine Brandausbreitung auf weitere Teile der Gaststätte können verhindert werden – dennoch ist der Schaden immens und hat eine monatelange Schließung zur Folge.
Vom zwischenzeitlich erhofften „Wunder“, also eine Wiedereröffnung bis zum Schützenfest Ende August, hatte man sich schnell verabschiedet. Und auch aus dem nächsten angepeilten Ziel – Weihnachten – wurde nichts. Ein wenig Ersatz bot das benachbarte Fridays. Und auch der Hamtor-Garden – eine mit Liegestühlen und Pflanzen versehene Freifläche auf dem Hamtorplatz – war in den Sommermonaten geöffnet. Hinzu kamen die großen Public-Viewing-Events zur Fußball-EM, die Tausende Fans auf den Freithof lockten und den Wegfall des Hamtorkrugs zumindest ein wenig abfederten.
Zu Verzögerungen kam es nach Angaben von Schorn vor allem wegen nicht lieferbarer Materialien wie Holz. „Wenn man jetzt wieder in den ,Krug‘ kommt, dann sieht man den Fortschritt“, sagt der Gastronom.
Was den Verantwortlichen wichtig war: Der alte Charme des Hamtorkrug soll erhalten bleiben. Zwar haben zahlreiche Dekorationen wie Bilder, Postkarten und Co. den Brand nicht überstanden, aber jedes Holzelement, das erneuert werden musste, steht an derselben Stelle wie vorher.
Bereits am 31. Dezember hatte das Team in einem emotionalen Facebook-Post auf das bewegte Jahr 2024 zurückgeblickt: Kurz nachdem man die „Nachwehen“ von Corona halbwegs überstanden hatte, sei man durch den Brand vom nächsten schweren Schlag getroffen worden. „Wieder hieß es: neu denken, umplanen, umorganisieren, improvisieren und sich überlegen, wie man die Lücke füllt und Kurzarbeit verhindert wird“, heißt es darin.
Gelungen sei dies vor allem durch die große Unterstützung des Teams und der Gäste. Um darauf gemeinsam anzustoßen, wird bereits der Blick auf Mitte des Jahres gelenkt. Im Juni soll nämlich das zehnjährige Bestehen der Neusser Kultkneipe gefeiert werden – „mit einer riesigen Party“, wie versprochen wird.