Dormagen: Kriminalität - Fußstreifen sollen verstärkt werden

Zahl der Straftaten ist 2006 gesunken. Polizei berät kostenlos über Einbruchsschutz.

<strong>Dormagen. Schlägereien unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Einbrüche in Geschäfte und Wohnungen, räuberische Erpressung von Schülern, Diebstähle und Betrügereien - fast jeden Tag finden sich diese Themen in den Polizeimeldungen. Doch wie steht es um die Sicherheit in Dormagen? Diese Frage beantwortete Polizeihauptkommissar Kurt Koenemann als Leiter der Polizeiwache dem Hauptausschuss der Stadt.

Gewaltbereitschaft unter jungen Menschen nimmt zu

Die Zahl der Straftaten sei so niedrig wie seit 2003 nicht mehr. Dennoch: Es gebe eine zunehmende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, berichtet Koenemann. Die Raubdelikte sind um fast 50 Prozent von 48 in 2005 auf 69 im vergangenen Jahr gestiegen. Geringfügig häufiger waren Körperverletzungen mit 381 Fällen (378 in 2005). Etwas öfter wurde Straßenkriminalität mit 1547 Fällen gemeldet; 2005 waren es 1432 Fälle. Darunter fallen beispielsweise auch Vergewaltigungen, Raub, Körperverletzungen, Taschendiebstähle und Sachbeschädigungen. Letztere seien ein Hauptgrund dafür, dass die Aufklärungsquote mit 13,5 Prozent sehr niedrig liegt. "Es nützt nichts, wenn die Polizei erst am nächsten Tag oder Stunden nach der Straftat angerufen wird, dann sind die Täter längst über alle Berge", bemängelt Koenemann.

Gegen die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gehen seit Oktober Polizei und Ordnungsamt gemeinsam vor. So wolle man in den nächsten Tagen verstärkt Streifen zum Bahnhof und Schulzentrum Dormagen sowie an die Gesamtschule und den Bahnhof Nievenheim schicken. "Wir wollen das Phänomen der erheblichen Gewaltbereitschaft in den Griff kriegen", so Koenemann.

Einen ersten Erfolg gebe es in Hackenbroich, wo die Fußstreifen seit Oktober von einer Person auf drei Kräfte erhöht worden sind. Seitdem sei ein erheblicher Rückgang an Gewalttaten zu verzeichnen - allerdings gab es in diesem Zeitraum in dem Stadtteil vermehrt Wohnungseinbrüche. "Die meist überregional agierenden Einbrecher lassen sich durch so etwas nicht abschrecken ", bedauert Koenemann.