Dormagen: Letzter Sommer auf der Insel

Freizeit: Die Macher von Pumpkin Island wollen nach der gerade begonnenen Saison schließen. Es mangelt an Zusagen für Betriebsfeiern.

Dormagen. Ein kalter Maiwind zerrt an den Zeltplanen und den Windflyern. Die ersten Häuser von Nievenheim verschwinden hinter einem grauen Regenschleier. Es ist nicht unbedingt das Wetter, über das sich Theo Spix freuen kann, auch wenn die feuchte Witterung-getreu dem Sprichwort "Ist der Mai kühl und nass, füllt er dem Bauer Scheune und Fass"-einen Landwirt wie ihn freuen müsste.

Doch seine Entscheidung steht fest: Den Landerlebnispark Pumpkin Island wird es nur noch in diesem Sommer geben. "Wir haben uns das gut überlegt und uns erst am Montag darauf geeinigt", bestätigt Fiona Kriegeris. "Es ist sehr traurig, vor allem, weil wir persönlich mit sehr viel Freude auch im neunten Jahr hinter Pumpkin Island stehen. Aber wir wissen schon jetzt, dass wir in diesem Sommer eher draufzahlen müssen, als daran zu verdienen."

Vor allem die Betriebsfeiern fehlen in diesem Jahr. Kriegeris: "Wir haben bis jetzt zwar 50 Anfragen, aber nur sechs Zusagen. Und nur mit den Tagesgästen können wir schlecht kalkulieren." Im vergangenen Jahr um diese Zeit waren bereits 25 Betriebsfeiern eingetütet. "Ich glaube, auch auf diese Weise macht sich die Finanzkrise bemerkbar", vermutet Kriegeris.

"So ein paar Wochen schönes Wetter am Stück, das ist es, was wir brauchen", hofft Spix, Landwirt und Erfinder von Pumpkin Island. Viel Arbeit liegt hinter dem 49-Jährigen und seinen beiden Kompagnons Fiona Kriegeris und Friedemann Schaaf. Seit mehreren Wochen sind sie gemeinsam mit fleißigen Helfern damit beschäftigt, das gut 10000Hektar große Areal für die Sommersaison herzurichten: Aus Frachtpaletten wurden robust anmutende, doch gemütliche Strandmöbel gezimmert, Lichterketten aufgehängt und tonnenweise Sand aufgeschüttet, der das Stranderlebnis abrunden soll.

"Alles in allem stecken locker 50000 Euro in der Neugestaltung, mindestens 5000Euro verschlingen Genehmigungen, knappe 1000Euro müssen wir pro Monat für Strom verbuchen", zählt Spix auf. Vor allem die Behördengänge liegen den drei Machern des Erlebnisparks schwer im Magen. Bereits im Februar waren alle Genehmigungen beantragt. Spix: "Doch bisher haben wir es nie geschafft, bis zur Eröffnung am 1.Mai alle Unterlagen beisammen zu haben."

Trotz aller Widrigkeiten haben sich die drei wieder viele Aktivitäten einfallen lassen, damit es den Gästen der "Insel" nicht langweilig wird. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg aus Stroh, ein Maislabyrinth steht zur Erkundung bereit. Doch es locken auch viele Aktionen. So ist auch in diesem Jahr ein Vater-Kind-Zelten geplant, in den Sommerferien werden mit frischen Zutaten Süppchen gekocht. Im Herbst beleuchten Fackeln die Gruselnächte auf der Insel.