Kaarst: Bildstörungen stellen Vertrautes in Frage

Ausstellung: Der Kölner Georg Gartz zeigt 32Kunstwerke in der Städtischen Galerie Büttgen. Die Schau ist bis zum 24.Mai zu sehen.

Kaarst. Der Kölner Georg Gartz darf als erster Künstler in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen nach deren Renovierung ausstellen. Die Besucher der Vernissage lobten einvernehmlich die freundliche und helle Gestaltung. Die frischen und strahlenden Farben, die Gartz in seinen Arbeiten verwendet, passen sich dem neuen Glanz an.

Der Blick fällt unausweichlich zunächst einmal auf ein großes Holzkanu, das von bunten Textilien umhüllt ist. Das knapp fünf Meter lange Objekt steht beispielhaft für die Experimentierfreudigkeit des Künstlers, der sich bei seiner Arbeit verschiedener Techniken bedient. Die Auswahl von 32 Kunstwerken präsentiert Mischtechnik auf Pappe, Acrylmalerei, Siebdruck, Radierung und übermalte Fotografie. Gemeinsam zeigen alle Bilder farbige vertikale Flächen.

"Der Findungsprozess von Georg Gartz ist kraftvoll und intensiv", sagte Martin Turck in seiner Einführungsrede. Die schnell trocknende Acrylfarbe schaffe dabei Momente des Zufalls. Mittels Übermalung manipuliert Gartz auch Fotografien und nimmt ihnen so ihre eigentliche realitätsgetreue Ausdrucksweise. Der Künstler lässt seiner Pinselführung dabei stets freien Lauf. "Die Bildstörungen stellen Vertrautes in Frage", sagt Turck.

"Gartz schafft eine sinnlich erfahrbare Analogie, die über unser Verständnis hinausgeht", meint der Kritiker. Trotzdem wirken die abstrakten Gemälde durch die klare Führung der geometrischen Flächen und Linien aufgeräumt.

Als eines der schönsten Ausstellungsstücke bezeichnet Martin Turck das Bild "Canal Grande III". Es zeigt eine Wasserstraße in Venedig. Der italienischen Lagunenstadt hat Georg Gartz eine ganze Serie gewidmet.