Kaarst: Supermarkt-Räuber stehen vor Gericht

Zwei Männer haben bei einem Raubüberfall mehrere tausend Euro erbeutet.

Kaarst/Düsseldorf. Eine Viertelstunde nach Ladenschluss stürmen Andreas T. (31) und Zakaria A. (26) den Edeka-Markt an der Gustav-Heinemann-Straße. Sie sind mit Sturmhauben maskiert und haben Pistolen, bei denen es sich angeblich um defekte, ungeladene Schreckschusswaffen handelt. Sie bedrohen fünf Angestellte, die um 22.15Uhr noch im Markt sind. Im Kassenraum finden die Räuber Geldbündel auf einen Tisch und weitere Scheine in einem offen stehenden Tresor - die kompletten Einnahmen von Freitag und Samstag.

Wie viel Geld T. und A. erbeutet haben, ist strittig. Die beiden sind vor dem Düsseldorfer Landgericht wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes angeklagt. Die Staatsanwältin geht davon aus, dass sie bei dem Überfall rund 122 000 Euro mitgenommen haben. Die Angeklagten hingegen räumen zwar ein, dass sie den Supermarkt am 16. August 2008 überfallen haben, beharren aber darauf, lediglich 60 000 Euro erbeutet zu haben. "Wir hatten mit deutlich weniger Beute gerechnet, eher mit 100 00 Euro", sagte T. der Richterin. Nach dem Überfall flüchteten die beiden auf Fahrrädern in ein fünf Minuten entferntes Haus. Dort teilten sie die Beute - jeder soll rund 30 000Euro bekommen haben. Den Plan habe er nicht selbst entwickelt, sagte T. "Ich habe die Idee zwei Russen auf einer Party im Neusser Schlachthof abgeluchst." Von diesen habe er auch die Zahlenkombination, mit der er die Hintertür des Supermarkts öffnen konnte.

Von dem erbeuteten Geld soll nichts mehr übrig sein. T. sagte, er habe unter anderem ein Auto für 23 000 Euro und einen Flachbildfernseher gekauft sowie drei Tage Urlaub auf Mallorca gemacht. A. sagte: "Ich habe die Beute für sinnlose Sachen verplempert. " So richtig wisse er aber nicht, wo das Geld hin ist, er habe eben sehr viel gekifft und gefeiert. Die Staatsanwaltschaft lässt zurzeit auf der Suche nach den restlichen 60 000 Euro die Bankkonten der Angeklagten durchsuchen.

Erst im Dezember 2008 war das Duo der Polizei ins Netz gegangen. Verdeckte Ermittler hatten Hinweise geliefert, die auf das Haus hindeuteten, in dem T. und A. bis dahin wohnten. Die Verhandlung wird am Donnerstag fortgesetzt.