Neueröffnungen in Neuss Wird Meererhof zum Wellness-Center?

<irwordspace style="word-spacing 025em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Neuss</irglyphscale></irwordspace> · Das einstige Sorgenkind Meererhof ist auf dem Weg zu einer Vollbelegung. Nachdem zuletzt bereits Neuzugänge aus dem Bereich Kosmetik und Fußpflege verzeichnet wurden, soll nun ein Wellness-Center hinzukommen.

„Wo der Kunde König ist“, lautet der etwas in die Jahre gekommene Slogan des Meererhof.

Foto: Simon Janßen

Geht es um körpernahe Dienstleistungen, dann muss sich der Meererhof schon jetzt nicht verstecken. Egal ob Fußpflege, Kosmetik- beziehungsweise Tattoo-Studio oder das nach eigenen Angaben erste „Head Spa“ in Neuss, das sich also rein auf Kopfbehandlungen spezialisiert hat. In Anbetracht der jetzt öffentlich gewordenen Pläne steht die Frage im Raum: Entwickelt sich der Meererhof zu einem Wellness- und Beauty-Center?

Wie Hakki Gülcem von der HG HausGrund Invest GmbH, die sich für einen großen Teil der Objekte im Meererhof verantwortlich zeichnet, jetzt mitteilte, soll in den Räumen mit den Nummern 7 bis 9 auf 1200 Quadratmetern ein großer Spa-Bereich mit Saunen, Massagemöglichkeiten und Co. entstehen. Eine Teilfläche soll weiterhin als Co-Working-Space genutzt werden.

Die große Fläche, auf der sich früher die Albers & Sieberts Buchmacher GmbH befand, wurde dreigeteilt und einzeln vermietet.

Foto: Simon Janßen

Damit sind die Entwicklungen in dem einstigen Sorgenkind am Rande der Innenstadt aber noch lange nicht abgeschlossen. Vielmehr ist man auf dem Weg zu einer Vollbelegung, wie es heißt. Auch eine der entscheidenden Fragen kann wohl bald geklärt werden: Was passiert mit der großen Fläche, auf der sich früher die Albers & Sieberts Buchmacher GmbH befand? Bereits seit Monaten steht fest, dass die Räume gedrittelt und einzeln vermietet werden sollen, um einen bunteren Mix in den Meererhof zu bekommen.

Ein Neuzugang steht nach Angaben von Gülcem bereits fest: Ein Franchise, das sich auf „entspanntes Abnehmen“ spezialisiert hat. Das soll unter anderem mit Kalt-Licht-Laser und dynamischer Druckwellen-Stimulation gelingen. Die finale Belegung der anderen beiden ehemaligen Wettbüro-Flächen steht zwar noch aus, angedacht sind derzeit allerdings eine Weinbar und eine Baguetterie.

Ein lange angekündigter, weiterer gastronomischer Neuzugang lässt allerdings auf sich warten. Hinter dem „01 Adana“ verbirgt sich ein Konzept, das unter anderem auf gegrillte Kebab-Spieße, aber auch auf „Byzantinisches Schnitzel“ setzt. Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu Verzögerungen, unter anderem wegen noch fehlender Genehmigungen. Im Februar soll es nach Angaben der Verantwortlichen aber endlich losgehen.

Manfred Braun, der eine Schuhmacherei betreibt, ist schon seit rund 45 Jahren im Meererhof und hat sowohl positive als auch negative Entwicklungen erlebt. Die Richtung, in die sich der Bereich aktuell bewegt, sieht er nicht unkritisch. „Ich würde mir mehr Einkaufsmöglichkeiten wünschen. Fachbetriebe wie Metzgereien oder Bäckereien“, sagt er. Auch Kosmetikbetriebe könnten durchaus Frequenzbringer sein – im Gegensatz zu Konzepten wie „Co-Working“, die den Meererhof nicht weiterbrächten.

Für Jürgen Sturm, Geschäftsführer von Neuss Marketing, ist die Entwicklung verstärkt hin zu körpernahen Dienstleistungen seit Jahren zu beobachten. „Gerade in den Nebenlagen eignen sich Ansiedlungen in dem Segment gut, da sie gezielt aufgesucht werden und nicht so stark von Laufkundschaft abhängig sind“, sagt Sturm – und die Mieten seien nicht so hoch wie in Zentral-Lage. Die grundsätzliche Entwicklung des Meererhof sei positiv zu bewerten, als wohl wichtigsten Neuzugang bewertet Sturm den Discounter „Action“, der für eine hohe Kundenfrequenz sorge, von der der gesamte Meererhof profitiere.