Sturmbilanz von Feuerwehr und Polizei Sturm „Bernd“ wütet im Kreis Viersen

Kreis Viersen · Sturmtief „Bernd“ hat am Montagnachmittag und in der Nacht zu Dienstag die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei auf Trab gehalten. Die Auswirkungen sind auch am Tag danach noch spürbar.

Bei der Scheune in Schwalmtal drohte die Giebelwand auf die Straße zu stürzen. Diese bleibt deshalb gesperrt.

Foto: Martin Brock-Konzen

Kaum eine Woche alt, hat das neue Jahr auch schon den ersten größeren Sturm hinter sich. Sturmtief „Bernd“ ist mit orkanartigen Böen auch durch den Kreis Viersen gerauscht. Nach einem fast schon frühlingshaften Sonntag, kletterte auch am Montag, 6. Januar, das Thermometer zunächst in Richtung zehn Grad-Marke. Doch mit dem Tief und seinem Wind wurde auch die Wärme wieder kräftig weggeblasen.

Zum Leidwesen vieler Bewohner des Kreises ging das aber nicht ohne Schäden vonstatten. Die Polizei meldete insgesamt 35 Einsätze im gesamten Kreis. Die Feuerwehren zählten 50 Einsätze. Menschen wurden nicht verletzt. Vielerorts waren Bäume umgekippt und versperrten Straßen oder Radwege. Doch dabei blieb es nicht allein.

Besonders hart traf der Sturm eine Scheune an der Renepper Straße in Schwalmtal. Ein umstürzender Baum riss ein großes Loch in die Ecke des Gebäudes. Da die Giebelwand auf die Straße zu stürzen drohte, musste die Straße in diesem Bereich komplett für den Verkehr gesperrt werden. Auch einen Tag nach dem Sturm war dort noch kein Durchkommen möglich. Der Baum war auch teilweise auf ein angrenzendes Wohnhaus und dessen Eingangsbereich gestürzt. Ob und wie stark das Haus beschädigt ist, konnte noch nicht gesagt werden.

Polizei und Feuerwehr sprechen aber davon, dass der Kreis Viersen insgesamt glimpflich davongekommen ist. Der Wind brachte aber doch die eine oder andere kuriose Meldung. So wurde auf der Gerberstraße in Viersen ein Anhänger auf die Straße geweht und an anderer Stelle wurde im Viersener Stadtgebiet eine ganze Fahrradgarage gegen ein Auto geschoben. In Schwalmtal-Waldniel riss eine Windböe einem Autofahrer beim Aussteigen die Autotür regelrecht aus der Hand, die daraufhin gegen das daneben geparkte Auto knallte.

Den ersten Sturmeinsatz hatte die Polizei bereits am Montag gegen 11.30 Uhr in Nettetal-Lobberich. Dort lag ein Baum quer über die Straße Sassenfeld. Er hatte auch ein Baustellenfahrzeug getroffen. Zahlreiche Passanten machten kurzen Prozess, packten kräftig mit an und räumten die Straße wieder frei. Der Schaden am Fahrzeug war laut Polizei nicht nennenswert.

Etwas größer gestaltete sich ein Einsatz auf der L371 in Schwalmtal. Zwischen der dortigen Tankstelle und der Kreuzung Ungerather Straße kippten gleich zwei Bäume direkt auf die Fahrbahn. Dabei wurde auch die Ampel an der Kreuzung in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr konnte aber in kurzer Zeit die Bäume zur Seite räumen und die Straße wieder reinigen. Auch auf dem Beckersweg in Viersen war die Feuerwehr mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Dort drohten mehrere Bäume auf die Straße zu fallen, was jedoch verhindert werden konnte.

Laut Feuerwehr zogen sich die Einsätze bis tief in die Nacht zu Dienstag. Immer wieder galt es, Straßen von Bäumen zu befreien. Die Feuerwehr ist dafür zuständig, die Straßen wieder freizuräumen und Gefahren abzuwenden. An vielen Stellen waren aber auch am Dienstag noch Kettensägen zu hören, die dann aber nicht mehr der Feuerwehr gehörten. Neben Privatleuten waren dies Beschäftigte der Straßenmeistereien, die für die Aufräumarbeiten zuständig sind.