Buchmacher zieht wegen Laga weg Wettbüro am Rennbahnpark schließt
<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Neuss</irglyphscale></irwordspace> · Der Buchmacher ist eines der letzten „Relikte“ früherer Rennbahnjahre. Da das Tribünengebäude aber anderweitig gebraucht wird, steht nun ein Umzug an. Was steckt dahinter?
Von regem Betrieb kann nicht die Rede sein. Lediglich zwei ältere Männer blicken an diesem Vormittag auf einen der vielen Bildschirme und verfolgen angeregt das Geschehen – Galopprennen in Belgien, auf das sie zuvor gewettet haben. „Die sind doch bekloppt“, sagt einer von beiden, offenbar nicht zufrieden mit dem Ausgang des Wettbewerbs. Szenen wie diese wird es in der „Albers & Sieberts Buchmacher GmbH“ bald nicht mehr geben.
Mit dem Wettbüro schließt nämlich zeitnah eines der letzten „Relikte“ alter Rennbahntage. Von Melancholie kann beim Betreiber aber keine Rede sein. „Rennbahn-Feeling gab es in den letzten Jahren eh nicht mehr“, sagt Tim Sieberts. Die Suche nach einer Ersatzfläche laufe gut, noch fehle aber die eine oder andere Genehmigung, um alles festzuzurren.
Der Grund für den Wegzug des Buchmachers ist in einem Groß-Event zu finden, das zwar erst 2026 in Neuss stattfinden wird, aber bereits jetzt große Schatten vorauswirft: Während am Rande der Anlage (noch) fleißig gezockt wird, rollen auf dem benachbarten Gelände bereits die Bagger, um das Gelände fit für die Landesgartenschau zu machen. Die Buchmacher-Räume werden für dieses Event anderweitig gebraucht. Dort wird nämlich sozusagen eine „Schaltzentrale“ der Laga installiert, wie Jürgen Sturm, Geschäftsführer der Neusser Marketing GmbH, die die Räumlichkeiten vermietet, mitteilt. Diese dient dann zum Beispiel zum Karten- und Souvenirverkauf oder als Anlaufstelle für die vielen Tourguides.
Bevor der Umbau am Gebäude startet, werden jedoch Tiefbauarbeiten fällig. Vor wenigen Tagen hat Tim Sieberts die Information erhalten, dass am kommenden Montag die Arbeiten für die Schaffung des „Eingang West“ starten. Auch Maßnahmen zur Einrichtung des barrierefreien Zugangs „Eingang Ost“ sollen bald beginnen, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt. Ebenso wie die Pflanzung von circa 1000 Bäumen auf dem Gelände.
Kunden können Parkplatz nicht mehr erreichen
Problem für Sieberts bei der West-Seite: „Die Zufahrt auf den Vorplatz ist dann gesperrt und es wird von der Hammer Landstraße aus lediglich ein Fußweg eingerichtet. Unsere Kunden erreichen den Parkplatz dann also nicht mehr mit dem Auto“, sagt Sieberts, der sich bereits im Jahr 2023 aus dem Meererhof zurückzog (Teile der Räumlichkeiten werden jetzt vom Discounter „Action“ belegt) und daraufhin an die Brandgasse wechselte.
Der Umbau des Tribünengebäudes, in dem sich aktuell noch der Buchmacher befindet, ist allerdings nur ein Puzzlestück in der Neugestaltung des gesamten Areals. Im Juli vergangenen Jahres waren Pläne vorgestellt worden, wie mit einem Aufwand von sieben Millionen Euro das Gebäudeensemble am Rand zum sogenannten Kulturanger der Laga hergerichtet werden kann. Dazu zählen neben jenem Tribünengebäude auch die Wetthalle das Globe und der ehemalige Totalisator.
Zuvor, Ende Februar, erfolgte der Spatenstich mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Schirmherr der Landesgartenschau Neuss 2026, und Bürgermeister Reiner Breuer. Seitdem hat sich bereits einiges getan auf dem Gelände – wie die Wasserfläche des vergrößerten Teichs, die auf 6000 Quadratmeter erweitert wurde. Auch das Wegenetz des neuen Parks ist schon deutlich erkennbar.