Dormagen: Roter Traktor diente einst als Löschfahrzeug

Jubiläum: Der Löschzug Gohr feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und blickt zurück.

Dormagen. Wie feiert man ein 100-jähriges Bestehen, wenn sich der eigentliche Gründungszeitpunkt gar nicht so genau datieren lässt? Der Löschzug Gohr hat sich für Ende April, Anfang Mai dieses Jahres entschieden. Vor 100 Jahren, im Dezember 1910, bewilligte der Gemeinderat 300 Mark für die Ausrüstung der freiwilligen Feuerwehr - das war wichtig genug, um zumindest im Volksmund als Gründungsakt der Freiwilligen Feuerwehr zu gelten.

Zwar gab es auch in den Jahren zuvor schon eine Feuerwehr, diese beruhte aber eher auf Nachbarschaftshilfe und entsprach so gar nicht den preußischen Vorstellungen einer militärisch straff organisierten Gruppe in Uniform. Weil die preußische Obrigkeit aber auf ihren Grundsätzen bestand, beugte sich der Stadtrat und wählte zumindest eine Feuerwehr-Kommission - sie bildete die Grundlage für den heutigen Löschzug Gohr.

In den vielen Jahrzehnten seines Bestehens ist der Löschzug nicht nur größer, sondern auch technisch immer besser ausgerüstet worden. Bestand das erste Feuerwehr-Fahrzeug noch aus einem Anhänger, der hinter einen Traktor gehängt wurde, wechselte man Mitte der 60er Jahre schließlich auf einen alten, grünen Traktor, der standesgemäß leuchtend Rot lackiert wurde. Erst 1967 gab es das erste richtige Feuerwehrauto.

Heute verfügt der Löschzug Gohr über ein Tragkraftspritzenfahrzeug, ein größeres Löschgruppenfahrzeug und ein Wechselladerfahrzeug. Alle drei sind in der Fahrzeughalle des neuen Feuerwehrhauses untergebracht. Das neue Fahrzeughaus verfügt auch über zwei Umkleide- und Sanitärräume, so dass auch dem Einsatz von Frauen und Mädchen beim Löschzug Gohr nichts mehr im Wege steht. Bisher sucht man die weiblichen Einsatzkräfte dort noch vergeblich. Red