Duo vor dem Hochwasser gerettet

Zwei Männer, die mit ihren Hunden am Rheinufer nächtigten, wachten am Samstag auf einer „Insel“ auf.

Foto: Schüller

Neuss. Die Feuerwehr Neuss hat am Samstagnachmittag zwei Männer und deren Hunde vor dem Hochwasser gerettet. Die Polizei war vorher zur Hilfe gerufen worden. Die beiden Männer im Alter von 44 und 57 Jahren hatten auf der Ölgangsinsel übernachtet. Im Prinzip ist der Bereich als ufernahes Areal gut zugänglich. „Allerdings handelt es sich um Polderland. Bei drohendem Hochwasser ist das ein denkbar schlechter Ort zum Übernachten“, sagt Christian Franke, Sprecher der Feuerwehr Neuss. Die beiden Männer wurden vom ansteigenden Wasser des Rheins in der Nacht überrascht, vom Festland abgeschnitten und wachten sozusagen auf einer „Insel“ auf. Neben ihren beiden Hunden hatten sie ihr gesamtes Hab und Gut bei sich.

Die Feuerwehr rückte an und brachte die beiden Männer, die Hunde sowie die Habseligkeiten mit einem Mehrzweckboot wohlbehalten in Sicherheit. Der gesamte Einsatz dauerte rund drei Stunden, die Rettung an sich war allerdings in einer guten Dreiviertelstunde erledigt. Im Einsatz war der Löschzug Grimlinghausen mit einem Löschfahrzeug sowie dem Mehrzweckboot Marne und einem Schnelleinsatzboot. Insgesamt waren zwölf Einsatzkräfte vor Ort.

Genau im Blick hat die Feuerwehr zudem die aktuellen Pegelstände. „Wenn der Stand in Düsseldorf über 8,20 Meter steigt, werden erweiterte Dienstpläne geschrieben“, erklärt Franke. Es gehe dann auch darum, wie der Brandschutz gewährleistet werden kann, wenn ufernahe Straßen überschwemmt werden — bei Hochwasser ist der Bereich am Sporthafen in Grimlinghausen zum Beispiel in der Regel besonders betroffen. „Die Höchststände werden in der Nacht von Montag auf Dienstag erwartet“, sagt Franke.

Wegen des Hochwassers wurde in Neuss auch das für gestern geplante Neujahrsschwimmen in der Erft abgesagt. Detlev Rohr, stellvertretender Leiter der DRK-Wasserwacht, betonte, dass die Gesundheit der Teilnehmer im Vordergrund stehe. Die Erft führe sehr viel schweres Treibgut mit sich, die Uferbereiche waren überspült und Hindernisse wie Zäune und Ähnliches könnten dadurch nicht erkannt werden. Für Dirk Büchen, Sprecher der DRK-Wasserwacht, war die Absage des Neujahrsschwimmens ein Novum, das die Gefahr durch das Hochwasser zum Ausdruck bringt. „Ich begleite das Neujahrsschwimmen seit 1998. In dieser Zeit konnte die Veranstaltung stets durchgeführt werden“, sagt Büchen. „Nach einer Begehung am Erftufer haben wir uns zu der Absage entschieden.“

Das Tiefbaumanagement der Stadt Neuss hat aus Sicherheitsgründen bereits mehrere Uferwege gesperrt, die bei einem weiteren Anstieg des Wassers nicht mehr passierbar wären. Darüber hinaus wurden einige Schieber — also Wasser-, Strom-, und Gasleitungen — im Rheinvorland abgedreht.

Laut der Internetseite www.elwis.de, die die aktuellen Pegelstände listet, betrug der Wasserstand in Düsseldorf gestern Nachmittag 7,94 Meter.