Epanchoir: Die Restaurierung beginnt
Wasserbauwerk aus napoleonischer Zeit wird wiederhergestellt.
Neuss. Die Finanzierung für die Restaurierung des sogenannten Epanchoirs an der Nordkanalallee steht: Schon bald werden die ersten Vorarbeiten für die Wiederherstellung des berühmten Wasserbauwerks aus napoleonischer Zeit beginnen.
Etwa 700 000 Euro sind für die Arbeiten eingeplant, die Rede war auch schon von einer noch höheren Summe. Eine Präsentation wird darüber hinaus mit 180 000 Euro veranschlagt, hier hat der Landschaftsverband bereits die Hälfte zugesagt, auch der Rhein-Kreis Neuss will sich mit 20 000 Euro beteiligen
Karl Kaster vom Förderverein freut sich über den absehbaren Start der Bauarbeiten. Mit einer Zusage über etwa 300 000 Euro im Haushalt hat der Stadtrat im Dezember die Finanzierung gesichert, 150 000 Euro kommen von der NRW-Stiftung, 70 000 Euro von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz, 50 000 Euro steuern die Neuss Düsseldorfer Häfen bei, etwa 40 000 Euro spendeten verschiedene Neusser Unternehmen.
Das 200 Jahre alte Epanchoir — ein nicht zu übersetzendes Wort für das Bauwerk — gilt als Meisterwerk der Ingenieurkunst. Die „Napoleonschleuse“ sollte im Zuge des Nordkanalbaus sicherstellen, dass die zahlreichen Mühlen weiterhin gleichmäßige Wasserkraft nutzen konnten. Die Obererft wurde unter dem Kanal hindurchgeführt, der Wasserstand im Kanal stabil gehalten.
An der Nordkanalallee/Selikumer Straße, unmitelbar neben dem neuen Krankenhaus St. Josef/St. Alexius, sind die Überreste der Schleuse zu sehen. In etwa eineinhalb Jahren soll die Wasserkreuzung inklusive eines Teilstücks des Nordkanals in voller historischer Breite restauriert sin, auch eine begehbare „Treidelbrücke ist geplant.
Mitarbeiter des städtischen Tiefbaumanagements, des Grünflächenamtes, der Infrastruktur Neuss und der Stadtwerke werden nun an der Nordkanalallee aktiv — in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde. In der letzten Februarwoche werden zunächst einmal Bäume im Bereich der Selikumer Straße/Ecke Nordkanalallee gefällt. Im März sollen Probeschachtungen und erste archäologische Arbeiten folgen.