Sekundarschulen tun sich schwer
Wieder zu wenig Kapazitäten an Gesamtschulen. Neue Anmeldetermine für Abgewiesene.
Neuss. Mit einer Überraschung endeten die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen zum Sommer: Weder die bereits bestehende Sekundarschule in Gnadental noch diejenige, die im Sommer an der Weberstraße ihren Betrieb aufnehmen soll, hat die erforderliche Anmeldezahl von 70 Schülern erreicht. Das bestätigt Schuldezernentin Christiane Zangs, ohne konkrete Zahlen zu nennen. In einer Pressemitteilung heißt es, in beiden Sekundarschulen seien „noch Aufnahmekapazitäten vorhaben“.
Wie die schulpolitische Sprecherin der SPD, Gisela Hohlmann, mitteilt, bleiben die Anmeldezahlen bei den Gymnasien auf hohem Niveau stabil. Wieder müssen an den Gesamtschulen Kinder abgewiesen werden; die im Sommer im Gebäude der Realschule Norf startende vierte Gesamtschule hat wie erwartet die erforderliche Zahl von 100 Fünftklässlern erreicht.
„Wir freuen uns über den souveränen Start. Meine Einschätzung, dass die Gesamtschule neben dem Gymnasium für Eltern und Schüler die attraktivste Schulform ist, hat sich deutlich bestätigt“, sagt die Schulpolitikerin.
Erstaunt zeigt sich Wellens (CDU), Vorsitzende des Schulausschusses, die nur die Tendenz, nicht die Zahlen kennt. Das Ergebnis für die beiden Sekundarschulen „sei so nicht zu erwarten gewesen“, betont die Schulpolitikerin, sei doch die zuvor abgefragte Bereitschaft zur Anmeldung noch deutlich höher ausgefallen als bei der ersten Sekundarschule.
Hohlmann wie Wellens betonen die Bedeutung des Typs Sekundarschule, der wie die Gesamtschule längeres gemeinsames Lernen ermöglicht und dann stärker auf Berufsausbildung setzt.
Mehr als 100 Kinder wurden offensichtlich an den Gesamtschule abgewiesen. Vor allem diese Eltern, die gestern von der Stadt informiert wurden, müssen ihre Kinder nun noch einmal anmelden. Ihnen bleibt in aller Regel die Sekundarschule. Eine Hauptschule, die noch Schüler aufnimmt, gibt es im Rhein-Kreis Neuss nicht mehr.
Im Rahmen der „Koordinierung“ können dann noch Kinder mit Zustimmung der Eltern von Schule zu Schule „verschoben“ werden. In der kommenden Woche, so kündigt Christiane Zangs an, werden die Aufnahmezahlen klar sein — und bekanntgegeben werden.
Eine weitere Veränderung der Schullandschaft in Neuss erscheint unwahrscheinlich. Vier Gesamtschulen, fünf städtische Gymnasien sowie das Erzbischöfliche Gymnasium Marienberg, zwei Sekundarschulen, eine Realschule sowie auslaufende Hauptschulen prägen das Bild.