Ehrenvolle Berufung für Stefan Heid Ein Neusser leitet das päpstliche Archäologie-Institut
Neuss/Rom. · Monsignore Stefan Heid lehrt und forscht seit 20 Jahren in Rom.
Als erster Deutscher wurde Monsignore Stefan Heid (58) jetzt zum Rektor des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie (PIAC) in Rom berufen. Das teilte das Römische Institut der Görres-Gesellschaft (RIGG) mit, deren Direktor Heid seit 2011 ist. Seit mehr als 20 Jahren lehrt, forscht und lebt der katholische Geistliche in der Ewigen Stadt; ist aber nach wie vor Priester der Erzdiözese Köln. Heid fühlt sich in Rom „von Sympathie getragen“, schätzt sich als „nicht verrömert, wohl aber italisiert“ ein.
Nach Neuss pflegt Heid bis heute lebendige Kontakte. So war er im Herbst Prediger bei der ökumenischen Michaelsvesper in der Quirinuskirche. Das empfand der in Bad Homburg vor der Höhe geborene Heid als Rückkehr an eine wichtige Station in seinem Leben. An St. Marien (1993/94) war er Diakon, später – von 1999 bis 2006 – wirkte er als Subsidiar in den Sommerferien an St. Quirin und unterstützte so die Arbeit des damaligen Oberpfarrers Hans-Dieter Schelauske.
Die Berufung erfolgte bereits am 24. Januar durch den Präfekten der vatikanischen Bildungskongregation, Kardinal Giuseppe Versaldi. Die Ernennung gilt für drei Jahre und kann maximal einmal um weitere drei Jahre verlängert werden. Heid folgt auf Danilo Mazzoleni. Der Rektor leitet das Institut mit seinen neun Professoren und knapp 60 Studierenden aus aller Welt kollegial.
Die Amtszeit von Stefan Heid, der seine Berufung als „ehrenhaft“ bezeichnet, schließt die Feier beziehungsweise die Vorbereitung wichtiger Jubiläen ein. 2022 wird der 200. Geburtstag von Giovanni Battista de Rossi gefeiert, 2023 findet der 18. Internationale Kongress für christliche Archäologie in Serbien statt. Und 2025 steht das 100-jährige Bestehen des Instituts an.
Das Institut gräbt in Eritrea
eine byzantinische Stadt aus
Das Jubiläum will Heid nutzen, um die wissenschaftliche Arbeit mit „neuem Schwung“ zu versehen, der dem Institut öffentliche Aufmerksamkeit und Publizität verschaffen soll. Das wäre aus Sicht des neuen Rektors verdienter Lohn für „solide, gute Arbeit“, die „Spitzenleute“ am Institut leisten: „Da ist großes Potenzial vorhanden.“
In Augen von Stefan Heid besitzt das Päpstliche Institut eine „Monopolstellung“ im Bereich der frühchristlichen Archäologie. Es verfolge, einem Janus-Gesicht gleich, zwei tragende Arbeiten: Unterricht und Grabungen. Aktuell grabe das Institut in Eritea eine byzantinische Stadt aus. Die internationalen Einsätze gelängen Dank der Unterstützung durch den Vatikan und dessen diplomatische Vertretungen. So sehe er das Institut auch in der Rolle eines „Brückenbauers für den Frieden“. lue-