Albert-Schweitzer-Schule in Neuss Schule: Eltern prangern Mängel an
Reuschenberg. · An der Albert-Schweitzer-Grundschule gibt es feuchte Wände und bröckelnden Putz.
Atmosphäre, die zum Lernen animiert, sieht anders aus. Feuchte Wände, abbröckelnder Putz und ein Treppenhaus, in dem die Farbe von den Wänden blättert – die Fotos, die zwei Mütter, deren Kinder die Albert-Schweitzer-Grundschule in Reuschenberg besuchen, gemacht haben, zeigen ein Gebäude, in dem jede Menge Sanierungsbedarf herrscht. „Seit Jahren herrscht Stillstand“, sagt eine Mutter. „Dabei gibt es in einem Lagerraum des Fördervereins, der sich direkt neben dem Lehrerzimmer befindet, sogar Schimmel. In dem Raum werden zum Beispiel Getränkekisten und Servietten gelagert.“ Der ursprünglich für 80 Kinder konzipierte OGS-Bereich platze zudem aus allen Nähten, und die Spielgeräte auf dem Schulhof seien auch marode. „Es wird Zeit, dass sich etwas tut. Sogar die Kinder selbst haben die Missstände bereits in ihrem Schülerparlament angesprochen.“
Die Stadt erklärt, dass bei zwei Begehungen in den vergangenen beiden Wochen verschiedene Schäden an den Wandflächen geprüft und bewertet wurden. Eine Mängelmeldung läge dem städtischen Gebäudemanagement (GMN) allerdings nicht vor. „Schimmel konnte bei beiden Vor-Ort-Überprüfungen nicht festgestellt werden“, teilt Miriam Stiegler vom städtischen Presseamt mit. „Es handelt sich um kleinere Feuchtigkeitsflecken und kleinere Fehlstellen infolge mechanischer Belastung.“ Die Ursachen für die Feuchtigkeit seien ein Wasserrohrbruch und eine Undichtigkeit im Dach gewesen. „Beide Ursachen wurden bereits behoben, sprich das undichte Rohr wurde ausgetauscht und das Dach abgedichtet.“ Nun gehe es daran, die Verfärbungen und Fehlstellen an den Wänden zu beseitigen. Ein Maler sei beauftragt. „Die Malerarbeiten starten am Montag und werden bis Mitte Februar abgeschlossen sein.“
Eltern fordern eine
Schulbegehung mit der Stadt
Ob die größten Baustellen an der Schule damit wirklich geschlossen sind, wird sich zeigen. Dirk Jansen, Vorsitzender des Stadtelternrats, zeigte sich bei einem Blick auf die Albert-Schweitzer-Schule jedenfalls schockiert von den Zuständen. „Ein klarer Sanierungsfall“, meint er. Der derzeitige Zustand sei eine „Zumutung für die Schüler und die Lehrer“. Die Frage sei, wie sie unter solchen Umständen überhaupt vernünftig arbeiten könnten. Das färbe ab. „Wie soll man kleine Kinder unter diesen Umständen zum Lernen motivieren?“, fragt er. Da die Albert-Schweitzer-Schule offenbar kein Einzelfall sei, erneuert Dirk Jansen auch noch einmal seine Forderung nach Schulbegehungen von Stadtelternrat und Politik. Diese hatte Ende des vergangenen Jahres mit Blick auf Beschwerden wegen maroder Schulen signalisiert, solche Begehungen zeitnah anzubieten. „Seitdem ist aber nichts auf den Weg gebracht worden“, moniert Dirk Jansen. „Ich lege großen Wert, dass diese Begehungen stattfinden, notfalls auch ohne Vertreter der Politik.“ Schließlich gehe es auch darum, die Prioritätenliste, die das GMN zur Schulsanierung erstellt hat, mit den eigenen Eindrücken vor Ort abzugleichen. Für den Stadtelternrat, der sich aus Vertretern der Schulpflegschaften aller städtischen Neusser Schulen zusammensetzt, sei dies wichtig – auch, um die verschiedenen Interessen in den Elternschaften besser moderieren zu
können.