Eselpark rettet Jungtier vor dem Schlachter
Das neun Monate alte Fohlen Toni ist seit Montag in Zons unter seinen Artgenossen.
Zons. Nach kurzer Zeit des Beschnupperns grasen die Esel friedlich nebeneinander auf der Wiese. „Nach ein paar neugierigen Stupsern ist unser neues Mitglied in der Viererbande angenommen worden“, berichtet Peter Norff vom Eselpark Zons an der Aldenhovenstraße. Am Montag kam Neuzugang Toni zu den insgesamt 16 Eseln dazu. Das neun Monate alte Eselfohlen war zuvor vor dem Schlachter gerettet worden.
Den Anstoß zur Rettung gab ein Internet-Hinweis, dass ein Esel geschlachtet werden müsste, wenn er nicht in Arnheim abgeholt würde. „Wir haben sowieso nach einem Hengstfohlen gesucht, der mit dem im Vorjahr geretteten Max gemeinsam groß werden könnte“, erläutert Norff, der Betreiber des Eselparks. Denn Max wird zusehends frecher, so dass der etwa gleichaltrige Toni und er sich gegenseitig „erziehen“ und Grenzen setzen könnten, so die Hoffnung des Besitzers.
Für Toni gibt es bereits einen Paten, der auch die Finanzierung übernommen hat. „Wir freuen uns ganz besonders, dass wir den kleinen Kerl durch eine Spende verbunden mit einer Patenschaft in sein neues Leben holen konnten. Ein herzliches Dankeschön dem neuen Paten“, bedankt sich Norff, der 350 Euro an den Schlachtbetrieb bezahlen musste. „Da ein Esel keinen großen Wert in der Fleischverwertung hat, inserieren die Schlachter immer wieder die Tiere, um so mehr Geld zu erhalten“, erläutert Norff die gängige Praxis: „Wir können nicht alle retten. Aber wenn es passt, sind wir unterwegs.“
Zunächst war auch unklar, ob der Esel noch am Leben war, weil er nicht an der angegebenen Stelle beim Pferdemarkt zu finden war. Doch beim Schlachter wurde Toni dann aufgespürt. „Das Tier war sehr nervös, wurde dann aber schnell ruhiger“, schildert Andreas Behncke, Vorsitzender des Fördervereins des Parks.