Gesamtschulbau: Bürger werden gehört
Die Politik hat den nächsten Schritt für den geplanten Neubau am Risgeskirchweg getätigt. Anwohner kritisieren den Standort. Daher gibt es im April eine Versammlung, bei der die Büttgener sich äußern und Ideen einbringen können.
Büttgen. Der Kaarster Planungsausschuss hat die Änderung des Flächennutzungsplans „Gesamtschule Risgeskirchweg“ beschlossen und damit den nächsten Schritt für den Neubau dort getan. Vertreter aller Fraktionen sind mit dem Standort am Risgeskirchweg zufrieden. Anders sehen das jedoch die Anwohner. Sie werden für den 11. Juli zu einer Informationsveranstaltung eingeladen (siehe Infokasten).
Norbert Krause wohnt direkt neben der Mühle. „Warum wird die landwirtschaftliche Fläche gegenüber dem bestehenden Schulstandort nicht für den Neubau genutzt? Dort ist die Infrastruktur wie zum Beispiel ein Kreisverkehr vorhanden“, wollte er wissen. „Diese Fläche ist im Regionalplan nicht für irgendeine Art der Bebauung vorgesehen. Das ist ein fast nicht durchführbares Unterfangen“, erklärte die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart. Die zur Verfügung stehende Fläche sei mit 1,2 Hektar klein für eine Schule mit bis zu 1400 Schülern. Die Stadt ist derzeit offenbar bemüht, weitere angrenzende Flächen zu erwerben.
Im Ausschuss wurde deutlich, dass alle Fraktionen die Gesamtschule am Standort Risgeskirchweg wollen — die Grünen verweigerten ihre Zustimmung zur Änderung des Flächennutzungsplans aus einem Grund, der nichts mit dem Bau der Schule zu tun hat: Claudia Köppe verlangte eine Verzichterklärung von den anderen Fraktionen, wonach keine Nordtangente bis zur K 37 angestrebt wird. „Wir können nicht entscheiden, was die Politik in 20 Jahren möchte“, entgegnete der stellvertretende Ausschussvorsitzende Marcel Schulze Bomke-Vosschulte (CDU).
Günter Kopp (FDP) legte großen Wert auf die Informationsveranstaltung. „Die Bürger bringen Ideen und Gedanken ein — diese Partizipation ist wichtig, schließlich handelt es sich um das größte Bauvorhaben seit dem Bau des Kaarster Rathauses“, sagte er.
„Wir halten es für eine gute Sache, die Gesamtschule dort anzusiedeln“, erklärte Anja Weingran für die SPD. „Wir sind froh, dass es jetzt weitergeht“, sagte Anja Rüdinger (UWG). Ihr Versprechen: „Es wird garantiert nicht über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden.“
Nicht thematisiert wurde eine Stellungnahme zur Leistungsfähigkeit des geplanten Kreisverkehrs. In der Februar-Sitzung des Planungsausschusses hatte vor allem die CDU scharf kritisiert, dass es in Spitzenzeiten zu Staus kommen könnte. Verkehrsplaner Hans-Rainer Runge teilt diese Kritik nicht. In seinem Gutachten steht unter anderem: „Die Leistungsfähigkeitsberechnungen ermitteln für die Einfahrt des Risgeskirchweges in die Kreisfahrbahn die Qualitätsstufe E mit einer mittleren Wartezeit von 55 Sekunden. Auf der L 154 wird in der Spitzenviertelstunde die Qualitätsstufe D im südlichen Ast mit 42 Sekunden Wartezeit und die Qualitätsstufe C mit 25 Sekunden Wartezeit im nördlichen Ast ermittelt.“