Fahnder spüren nicht-angemeldete Hunde auf
Ab Juni oder Juli überprüfen Kontrolleure, ob Hundehalter für ihre Tiere Steuern zahlen.
Dormagen. Stadtkämmerin Tanja Gaspers macht ernst. Im vergangenen Jahr hatte sie in ihrer Haushaltsrede im Dormagener Stadtrat mitgeteilt, 2016 gegen säumige Hundesteuerzahler vorzugehen. Diese Ankündigung wird nun realisiert. Voraussichtlich noch im Sommer, also im Juni oder Juli, fahndet die Stadt nach Hunden, die von ihren Besitzern nicht angemeldet worden sind. Genau genommen lässt die Stadt fahnden, denn für die Aktion wird ein externes Unternehmen verpflichtet. „Wir haben alles vorbereitet. Die entsprechende Ausschreibung geht in den nächsten Wochen raus“, sagt Hannelore Drosten, Leiterin des städtischen Fachbereichs Finanzen.
Es ist die erste Bestandsaufnahme dieser Art in Dormagen. Vor einigen Jahren hatte es die Verwaltung allerdings schon einmal mit einer eher sanften Methode versucht, an die Ehrlichkeit bisheriger Steuersünder zu appellieren. Sie hatte alle Haushalte angeschrieben, verbunden mit der Aufforderung, nicht-gemeldete Hunde registrieren zu lassen. Erfolglos war das nicht, denn tatsächlich gab es einige Nachmeldungen, wie sich Regina Herbertz aus dem Bereich Vollstreckung erinnern kann. Ähnlich sei es, wenn in der Zeitung über das Thema berichtet werde. Doch Kämmerin Gaspers sieht noch Einnahmepotenzial.
Zuletzt konnte die Stadt 345 000 Euro durch die Hundesteuer kassieren — ein Betrag, der mithilfe der Kontrollen um mindestens 50 000 Euro gesteigert werden soll. Das jedenfalls hat sich Gaspers vorgenommen. Keine unrealistische Vorgabe, wie Regina Herbertz mit Verweis auf Erfahrungswerte in anderen Kommunen und seitens der mit der Ermittlung von „Schwarzhunden“ befassten Firmen unterstreicht. Demnach seien in jeder Stadt durchschnittlich 15 bis 20 Prozent der Hunde nicht angemeldet. In Dormagen sind aktuell 3600 Hunde registriert.
Wer von den Fahndern als säumiger Hundesteuerzahler „enttarnt“ wird, müsse nicht nur mit einer Nachzahlung rechnen, sondern wahrscheinlich darüber hinaus mit einem Bußgeld, warnt Regina Herbertz. Dabei gehe es der Stadt auch darum, ehrliche Hundehalter nicht gegenüber denen zu benachteiligen, die bei der Steuer zu tricksen versuchen.
Bei der Suche nach „Schwarzhunden“ setzen auch viele andere Kommunen und Gemeinden schon auf externe Unternehmen. „Wir haben zum Beispiel mit Grevenbroich gesprochen, die haben das da auch so gemacht“, erzählt Herbertz.
Angemeldet werden können Hunde beim städtischen Steueramt Dormagen, Servicebereich 2, im Rathaus am Paul-Wierich-Platz 2. Dort sind die entsprechenden Formulare erhältlich. Auch online ist dies möglich: auf der Homepage der Stadt den Link „Rathaus & Bürgerservice“ öffnen, danach „Formulare“.
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