Feuerwehr feiert Patronatstag
Auf dem Münsterplatz waren zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt — unter anderem die neue Drehleiter.
Neuss. Als die neue Drehleiter auf den Münsterplatz einbiegt, steht Bernd Graetsch schon parat. Ruhig holt er das neue Fahrzeug der Neusser Feuerwehr in den Fokus seiner Spiegelreflexkamera und drückt mehrfach den Auslöser. Der 56-Jährige ist extra aus Aachen angereist, um hier seinem Hobby nachzugehen: Feuerwehrautos fotografieren.
Dazu bietet der Patronatstag der Feuerwehr am Samstag eine gute Gelegenheit. Der findet zum ersten Mal in dieser Größe statt. „Wir wollten wieder eine große gemeinsame Veranstaltung aller Neusser Einsatzkräfte“, sagt der Leiter der Neusser Feuerwehr, Joachim Elblinger. Auch Brandschutz-Dezernent Matthias Welpmann ist gekommen. „Das ist eine super Gelegenheit, die gesamte Feuerwehr zu treffen und sich außerhalb des Dienstes auszutauschen“, sagt er. Schließlich bietet der Patronatstag den 150 anwesenden Einsatzkräften eine entspannte Atmosphäre. Bei Bratwurst und Getränken können sie ins Gespräch kommen, flachsen und fachsimpeln. Doch bevor die ersten Bratwürste vom Grill genommen werden, geht es ins Quirinus-Münster.
Zu Ehren von St. Florian — der Schutzpatron der Feuerwehr hatte am Mittwoch seinen Gedenktag — gibt es eine Messe, in der auch der verstorbenen Kameraden gedacht wird. Die Neusser Feuerwehrleute haben gerade Platz genommen, da geht bei neun Mann der Pieper. Sie eilen zum Auto, streifen Hemden und Krawatten ab, schmeißen sich in Uniform und starten mit Martinshorn in Richtung Einsatz. Zum Glück ist es nur ein harmloser Böschungsbrand. Die zwei Einsatzwagen sind wieder zurück, als Monsignore Guido Assmann und Seelsorgerin Angelika Ludwig nach der Messe die neue Drehleiter und einen der beiden neuen geländegängigen Kommandowagen einsegnen.
Die Drehleiter ist noch nicht im Einsatz. Derzeit werden 15 Einsatzkräfte an ihr ausgebildet. Im Juni soll das Fahrzeug bei einer Feierstunde mit Bürgermeister Reiner Breuer in Betrieb genommen werden.
Anders der neue Geländewagen: Er ist bereits unterwegs. Am Samstag zeigt der stellvertretende Feuerwehr-Leiter Markus Brüggen stolz die Vorzüge des neuen Wagens — ein Unfalldatenspeicher, Einsatzleiterinformationen in Papierform und ein Gefahrstoffmessgerät, das in die Jackentasche passt. Auch die Geländetauglichkeit soll hilfreich sein. „Nach dem Sturm Ela kamen wir mit unserem Passat an einigen Stellen nicht weiter“, sagt Brüggen. Außerdem kann der neue Kommandowagen problemlos durch 60 Zentimeter hohes Wasser fahren.
Bernd Graetsch hat auch dieses Fahrzeug fotografiert. „Die Neusser Feuerwehr ist gut ausgestattet. Die Fahrzeuge sind gut gepflegt und nicht sehr alt“, sagt der Hobby-Fotograf. Seit 30 Jahren sammelt er Fotos von Einsatzfahrzeugen aus NRW. Rund drei Terrabyte an Fotos hat er schon. Alle sind mit Funknummer und Kennzeichen verschlagwortet. Insofern ist der Patronatstag für Bernd Graetsch optimal: Etliche Fahrzeuge sind auf dem Münsterplatz ausgestellt.