Feuerwehr übt für Rettungseinsätze
In zwei Abrisshäusern probten etwa 40 Feuerwehrleute den Ernstfall.
Grevenbroich. Rauch drang aus Dachluken und aus dem Treppenhaus, zwei Männer standen am Fenster, riefen um Hilfe. Zum Glück brannte es nicht im Flutgraben-Viertel, mehrere Löschzüge der Feuerwehr übten am Montag und gestern in zwei alten Häusern an der Zumbuschstraße und am Schweidweg Menschen zu retten und Brände zu bekämpfen.
Die beiden leer stehenden Wohnhäuser sollen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Zunächst aber hatte der Bauverein Grevenbroich die Gebäude der Wehr zur Verfügung gestellt. „Das ist für uns eine hervorragende Möglichkeit, unter realistischen Bedingungen zu üben“, erläuterte Josef Böhm, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Grevenbroich. „Und in den leer stehenden Häusern ist es auch nicht schlimm, wenn etwa mal eine Schlauchkupplung Kratzer verursacht.“
Ein vierköpfiges Team hatte die erste Übung am Montagabend vorbereitet. Mit Nebelmaschinen wurde ein Haus verqualmt. „Wir gehen von einem Kellerbrand aus. Mehrere Personen befinden sich noch im Haus, müssen gerettet werden“, erläuterte Heiko Ratz vom Vorbereitungsteam. „Und im verrauchten Keller liegt eine Puppe.“
Die Löschzüge Stadtmitte und Wevelinghoven rückten an, rund ums „brennende“ Haus kam Leben auf. Die Drehleiter fuhr zum Fenster im Obergeschoss hoch, Feuerwehrleute halfen einem „Unfallopfer“ in den Rettungskorb. Andere Einsatzkräfte stiegen über eine tragbare Leiter zu einem anderen Fenster, Dort wartete Jugendfeuerwehrmann Severin Engels (16) auf Hilfe. „Ich weiß, dass es sich um eine Übung handelt, aber mir schlug das Herz dennoch bis zum Hals“, erklärte seine Mutter Sabine Engels am Straßenrand neben ihrem gerade „geretteten“ Sohn. Auch viele Anwohner beobachteten das Treiben. Feuerwehrleute rollten Schläuche aus oder drangen unter Atemschutz in den Keller vor, fanden die Puppe. „Eine schöne, schnelle Übung, das Zusammenspiel zwischen den Einheiten hat gut geklappt“, sagte Einsatzleiter Heiko Mohren zufrieden. Am zweiten Haus übte derweil der Löschzug Hülchrath. Nur eines fehlte: Löschwasser. „Wir üben trocken. Sonst würden schnell mehrere tausend Liter Wasser in den Keller laufen, das möchten wir dem Bauverein nicht zumuten“, so Böhm.