Fünfte Bombe gefunden: Entschärfung in Weckhoven

Heute ab 11 Uhr sind die Experten im Einsatz.

Neuss. Es ist die fünfte Bombe, die Jost Leisten in diesem Jahr in Neuss entschärfen muss, aber Probleme erwartet der Experte vom Kampfmittelräumdienst nicht: „Der Zünder sieht prima aus!“, sagt er nach Begutachtung der Fünf-Zentner-Bombe britischer Bauart, die an der Hülchrather Straße gefunden wurde. Am Freitagvormittag gegen 11 Uhr will er ihr den Schrecken nehmen. Knapp 15 Minuten veranschlagt er dafür.

Für die heutige Entschärfung hat die Stadt zwei Gefahrenbereiche abgezirkelt, in denen sie rund 2800 Anwohner vermutet. Etwa 900 von ihnen wohnen in dem engeren Gefahrenbereich im Radius von 250 Meter um den Fundort. Sie müssen bis spätestens 10 Uhr ihre Wohnung geräumt haben. Die ebenfalls in diesem Sektor liegenden Kindertagesstätten „Am Palmstrauch“ und im Mehrgenerationenhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) machen deswegen heute gar nicht erst auf.

Im erweiterten Gefahrenbereich (Radius: 500 Meter) leben rund 1800 Menschen. Sie dürfen sich bis zur Entwarnung nicht auf der Straße aufhalten, müssen Dachgeschosswohnungen meiden und sollten sich in Räumen auf der vom Fundort abgewandten Hausseite aufhalten. Einschränkungen, mit denen man sich in der Kyburg-Grundschule arrangieren kann. Dort wird heute ganz normal unterrichtet.

Polizei und Ordnungsamt werden heute die Zufahrten in das Wohngebiet sperren. Davon sind vor allem die Hauptausfall- und Durchfahrtsstraße — Hoistener Straße, Grevenbroicher Straße, Am Lindenplatz — sowie Weckhovener Straße, Hülchrather Straße, Gohrer Straße und Bernhard-Lichtenberg-Straße betroffen. Die Buslinien 844 und 854 fahren nur eingeschränkt. Gehunfähige Personen können die Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes unter 02131 1350 oder 02131 19222 anfordern. Für sie und für alle, die ihre Wohnung ganz räumen müssen, wird ab 9 Uhr in der Mehrzweckhalle, Am Kirschbäumchen, eine Sammelstelle eingerichtet.