Grevenbroich - Ausstellung: Hochräder sorgten beim Landrat für Aufsehen

Studenten forschten zur Vereinsgeschichte. Die Ergebnisse sind im Museum zu sehen.

<strong>Grevenbroich. Ein Semester lang suchten sie im Stadtarchiv die Spuren der Clubs und Vereine von anno dazumal, förderten Fotos, Zeitungsanzeigen und andere Dokumente zutage. Jetzt präsentieren zwölf Düsseldorfer Germanistikstudenten ihre Funde und Erkenntnisse im Museum Villa Erckens. Leiterin des Projekts ist die Literaturwissenschafts-Professorin Gertrude Cepl-Kaufmann. Die Ausstellung mit dem Titel "Vereinte Erinnerungen - Erinnerte Vereine" lässt erahnen, wie die Vereinslandschaft in der Stadt von 1870 bis 1930 florierte. Bei 15 000 Einwohnern gab es nicht weniger als 50 Vereine, darunter Sportclubs, Musik-, Theater- und Kriegervereine. Stephanie Winter und Denise Rodenhutskors haben bei ihrer Forschung über die Theatervereine der Stadt nicht schlecht gestaunt. "Die Laientruppen gaben sich nicht mit Bauernstücken zufrieden, sondern ließen sich vom Düsseldorfer Schauspielhaus inspirieren und brachten die große Literatur in den Ort. Im Ersten Weltkrieg und danach kamen Propagandastücke auf den Spielplan, die Vereine widmeten sich aber auch der Jugendpflege", erklärt Denise Rodenhutskors. Gespielt wurde in Lokalen und Gaststätten, etwa im Rheinischen Hof an der Breite Straße und im Hotel zur Traube.

Grevenbroicher gründeten Ende des 19. Jahrhunderts 20 Sportvereine

Mit den Sportclubs haben Ulrike Scheufele und Peter Sieben eine Boom-Bewegung des späten 19. Jahrhunderts erforscht. Die Grevenbroicher gründeten immerhin 20 Sportvereine, von denen einige noch heute bestehen, wie der TV Jahn Kapellen und der TV Orken.

Die Ausstellung ist bis zum 5. August zu sehen, Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.