Grevenbroich: Fledermäuse als flatternde Mitbewohner

Erst mussten sich die Broschs an die Fledermäuse an ihrem Haus gewöhnen – jetzt lieben sie die Tierchen.

<strong>Grevenbroich. Seit fast 30 Jahren haben Heinz und Christel Brosch auf ihrem Grundstück Mitbewohner, die sie sich nicht ausgesucht haben. Trotzdem sind sie ihnen ans Herz gewachsen. Sie möchten die Fledermäuse, Heinz Brosch schätzt ihre Zahl auf mindestens 40, nicht missen. Oft sitzt das Ehepaar in der Abenddämmerung im Wintergarten und beobachtet, wie die flinken Tiere ihre Behausung verlassen, um in den nahen Bend zu fliegen.

Nach dem Bau des Kamins zogen die Tierchen ein

Das Elternhaus Christel Broschs ist die ehemalige Schule in Neuenhausen. Irgendwann zogen Christel und Heinz ein, vergrößerten. "Wir haben 1974 eine alte Garage zum Raum für die Ölheizung ausgebaut", erzählt Heinz Brosch. Ein Kamin musste her, verkleidet mit Eternit-Platten.

Nun war das Interesse des Ehepaares geweckt. Es besuchte Vorträge, sah sich entsprechende Fernsehsendungen an und schlug in Tierbüchern nach. Mittlerweile sind sich die Broschs sicher, dass es sich bei ihren Kaminbewohnern um Zwergfledermäuse handelt. Die Beobachtung der Tiere ist beiden zur lieb gewonnenen Gewohnheit geworden.

Einmal fanden sie eine junge Fledermaus, die in eine Mauerritze gekrochen war. "Sie war wohl zu schwach zum Fliegen", bedauert das Ehepaar noch heute. Das Muttertier sei ständig über dem Jungen hin und her geflogen und hätte versucht, es hervorzulocken. Schließlich hätte sich das Junge aufgerafft, sei aber wohl an der Straße verendet.

Als Heinz Brosch 1982 eine Regenhaube auf den Kamin gesetzt hatte, fürchtete er, die Fledermäuse mit seinem Baulärm verscheucht zu haben. Denn: "Eine Weile sahen wir nichts mehr von ihnen." Das hätten sie sehr bedauert. Umso froher sind sie, dass die Tiere wieder ihre gewohnten Runden um den Kamin fliegen, bevor sie dann hinter der Verkleidung verschwinden.

"Namen haben wir ihnen nicht gegeben", sagt Christel Brosch. Aber es seien angenehme Hausgenossen. "Sie stören uns nicht, fressen nichts weg, machen keinen Lärm, sondern sorgen noch für unsere Unterhaltung."