Grevenbroich: Geheimnisvolle Botschaften aus Sand und Blei

Der Hülchrather Künstler Ingo Heintzen eröffnet seine beeindruckende Ausstellung.

Grevenbroich. Sinnbilder zur Erinnerung und gegen das Vergessen hat der Hülchrather Künstler Ingo Heintzen geschaffen. Seine Werke stellt er nun anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Kulturtreffs in der ehemaligen Synagoge aus.

Die Ausstellung mit dem Titel "Was war, das ist" ist am Sonntag eröffnet worden. Besonders herzlich begrüßte Ingo Heintzen die zahlreich erschienenen "Einheimischen". Die Kunsthistorikerin Gabriele Broens bezeichnete seine Arbeiten als "architektonische Zeitzeugen jüdischer Herkunft". Außerdem erwähnte sie, dass Heintzen als "Quasi-Nachbar" der Synagoge deren Geschichte in den vergangenen Jahren aufmerksam verfolgt habe und daher mit der Historie des Ortes vertraut sei.

Der gebürtige Oldenburger lebt bereits seit 1979 mit seiner Ehefrau in Hülchrath. Nachdem er als Art Director in verschiedenen Werbeagenturen gearbeitet hat, widmet er sich seit einigen Jahren ausschließlich seiner großen Leidenschaft - der Kunst. Seine Bilder aus den Jahren 2004 bis 2008 sollen das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte nicht in Vergessenheit geraten lassen. Seine Werke tragen Titel wie "Der 9.November", "Sühnagoge" und "Perdona".

Mit "1938" erinnert er an die Hülchrather Persönlichkeit Benny Vasen. Dessen Name steht spiegelverkehrt mit Kreide auf einer Wandtafel geschrieben. Vasen lebte bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in Hülchrath, bevor er nach kurzem Aufenthalt in Neuss von den Nazis deportiert wurde. Die Darstellung der Bilder ist abstrakt, ihre Botschaft hingegen eindeutig.

Heintzen verwendete unterschiedlichste Materialien wie Holz, Sand, Blei und zuletzt häufig Rost. "Als Produkt eines Korrosionsprozesses steht der Rost für die Veränderung, die der Lauf der Zeit mit sich bringt", sagt Heintzen. "Das Motiv der Vergänglichkeit wird so immer wieder aufgegriffen."

Ausstellung: Die Ausstellung in der ehemaligen Synagoge an der Broichstraße 16 ist noch bis zum 21.Dezember immer sonntags von 11.30 bis 15 Uhr geöffnet.