Kaarst: „Die Einheitsschule ist falsch“

Hanno Wilsch tritt um das Amt des Bürgermeisters an. Er spricht sich für ein beitragsfreies drittes Kindergartenjahr aus.

Kaarst. Mit Listenplatz eins und der Nominierung zum Bürgermeisterkandidaten ist Hanno Wilsch (67) aus dem Stadtparteitag der Liberalen hervorgegangen. Dabei war die Partei zunächst unsicher, ob sie überhaupt einen eigenen Kandidaten aufstellen soll. Immerhin sind die Chancen, dass die FDP den Bürgermeister stellt, überschaubar.

Horst Blechschmidt sprach sich dafür aus, "um in der Öffentlichkeit auf Augenhöhe mit den Kandidaten der anderen Parteien auftreten zu können". Andere bezeichneten dies als "lächerlich" und "ausgemachter Unsinn". "Wenn wir nach der Wahl mitgestalten möchten, sollten wir einen anderen Kandidaten unterstützen", sagte Ilse Vogel. Rolf Schäfer betonte den hohen Marketingwert im Wahlkampf.

Deutlicher als erwartet fiel das Abstimmungsergebnis dann aus. Von 26 Mitgliedern votierten 21 für einen eigenen Kandidaten. Danach wählte die Versammlung mit 21 Ja-Stimmen den Parteivorsitzenden Hanno Wilsch zum Bürgermeister-Kandidaten. Zwei Mitglieder stimmten mit Nein, zwei enthielten sich, eine Stimme war ungültig.

Zu seinem Wahlprogramm sagte Wilsch: "Die falsche Antwort auf Pisa wäre die Einheitsschule, die richtige die Ganztagsschule", sagte Wilsch. In der Stadtentwicklung möchte die FDP den Bau und Erwerb von Eigentum attraktiv machen. Das letzte Kindergartenjahr soll gebührenfrei sein.

Die Unterstützung mittelständischer Unternehmen gehöre zu den wichtigsten Aufgaben der Stadtverwaltung. Dafür sollen die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing ausgeweitet werden. Innerhalb der Verwaltung fordert die FDP verstärkte interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Städten, Gemeinden und dem Rhein-Kreis Neuss. Sie spricht sich zudem für die Wiedereinrichtung eines eigenständigen Kulturamts aus.

Das Sportforum soll erhalten bleiben, die Sportstättennutzungsgebühr beibehalten werden.