Grevenbroich: Jetzt kümmert sich der BUND um die Streuobstwiese an der Erft
Der Vertrag mit der Stadt wurde gestern unterzeichnet.
Grevenbroich. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) übernimmt ab jetzt die Pflege der 2,4 Hektar großen Obstwiese zwischen Erft und Stadtpark. Einen entsprechenden Vertrag haben die Stadt und der BUND gestern unterzeichnet. Die Fläche wurde 1995 im Rahmen der Landesgartenschau angelegt.
Der Vertrag geht auf eine Anregung der BUND-Ortsgruppe Grevenbroich/Rommerskirchen zurück. Die Naturschützer verpflichten sich, die Gehölze fachkundig zu pflegen, wozu beispielsweise der Obstbaumschnitt gehört. Außerdem wird der Bestand kartiert und durch heimische Arten ergänzt. Mehr als hundert Apfelbäume wachsen inzwischen auf dem Gelände, hinzu kommen Birnen-, Pflaumen- und Mirabellenbäume.
"Der Erhalt von Streuobstwiesen wird zum Problem, wenn man für das Obst keine Verwendung findet", sagt der BUND-Sprecher Henning Walther. So weit soll es an der Erft nicht kommen. Zwar darf dort jeder für den eigenen Bedarf pflücken. Nach Schätzungen der Naturschützer verrotten allerdings drei Viertel der Früchte als Fallobst.
Abhilfe versprechen sich die Naturschützer von einem Versaftungsmobil, das die Rheinland-Versicherung zur Verfügung gestellt hat. Die Anlage ist mit allen nötigen Gerätschaften - vom Häcksler über die Presse bis zum Riesenkochtopf - ausgerüstet. Abgefüllt in Fünf-Liter-Kanister, hält sich der abgekochte Saft ein ganzes Jahr. Der Kanister mit Zapfhahn kann im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen bleibt der Saft immerhin bis zu zwölf Wochen haltbar.
Erster Großeinsatz ist der 1.Grevenbroicher Safttag am Samstag, 18. Oktober, auf der Stadtparkinsel. "Ziel ist es, Familien dazu anregen, auf der Apfelwiese gesammeltes Obst zum Versaftungsmobil zu bringen und vor Ort verarbeiten zu lassen. Den Saft können sie gleich mitnehmen", erklärt Walthers Amtskollege Rolf Behrens.
Auch Äpfel aus dem eigenen Garten können zum Versaften mitgebracht werden. Außerdem wird Pomologe Dr. Wolfgang Rieve Apfelsorten bestimmen, und ein Begleitprogramm sorgt für Natur-Infos. Weitere Einsätze des Saftmobils bei Gartenbauvereinen oder Privatleuten sind geplant.
Mit dem Angebot wollen Stadt und BUND die Bürger daran erinnern, welcher Naturschatz vor ihrer Haustür liegt. Behrens: "Die Früchte sind für alle Besucher da. Aber bitte pflückt die Äpfel und nicht die ganzen Äste."