Grevenbroich: Laach sucht den Schnitzelkönig
Wettessen: Um König zu werden, müssen die Bewerber ein XXL-Schnitzel verdrücken. Der Contest läuft noch bis Ende 2007.
Grevenbroich. Es spritzt und brutzelt in der Pfanne. Fünf riesige Schnitzel finden darin Platz. Jedes ist ein Kilogramm schwer, umhüllt von einer dicken Panade, die zusätzlich "wie ein Pfund Brot" auf das Gewicht der Fleischbrocken schlägt. Die Portion ist nicht etwa für eine Großfamilie gedacht, an ihr messen sich noch bis zum Jahresende kampfeslustige Männer um den Titel des Schnitzelkönigs 2007.
Die Idee dazu hatte Hans Lawrenz. Er wollte den Gästen seines Hotels Alte Backstube etwas Besonderes bieten: "Erlebnisgastronomie". Zuerst haben viele den Laachener ausgelacht. ",Jetzt macht er eine Frittenbude auf’, spotteten sie", erinnert sich Lawrenz. Doch sein Konzept ging auf: "Manche kommen extra aus Köln oder Düsseldorf", freut sich der Chef und ist selbst überrascht, dass es einigen Gästen gelingt, ein Schnitzel dieser Größe zu vertilgen. "Der Schnellste saß nach elf Minuten vor einer leeren Platte", erzählt der Hotelinhaber und kann sich noch gut erinnern, wie gelassen der schlanke Mann die Fleischmenge in sich hineinschob. "Das ist unglaublich, das kann nicht jeder schaffen. Aber die Leute lieben sowas. Manche Dinge muss man einfach mal ausprobiert haben."
Auch die Freunde Kaju Lieven und Guido Eßer hat der Ehrgeiz gepackt. "Ich habe schon mal ein Schnitzel von 500 Gramm auf Zeit gegessen, diese Herausforderung reizt mich", bekennt Lieven. Guido Eßer blickt optimistisch auf das Wettessen: "Ich schaffe auch sechs Brötchen zum Frühstück. Dann wird das auch zu machen sein." In der Küche geht es derweil heiß her: Eine etxra große Pfanne muss her, "sonst wäre das XXL-Schnitzel gar nicht machbar", sagt Küchenchef Markus Rix. Frisch zubereitet - aus dem Schweinerücken geschnitten und hauchdünn geklopft - wird das Fleisch saftig angebraten. Selten hat sich eine Frau an das Wettessen gewagt. Die 43 Kilogramm schwere Monika Fiersbach probierte es. "Aber nur zum Spaß", wie sie sagt, denn "Frauen schaffen das nicht. Das ist ein Männersport."
20 Minuten nachdem die Kellnerin den Startschuss für Lieven und Eßer gibt, sind beide noch zuversichtlich: "Das kriegen wir auf", prophezeien sie. "Viele machen nicht mit, weil sie Angst haben, es nicht zu schaffen und sich zu blamieren", hat Lawrenz beobachtet. Das ist Eßer und Lieven egal. Nach 40 Minuten geben sie sich geschlagen - das Schnitzel ist einfach zu groß. "Ich will noch mit dem Auto nach Hause fahren und möchte nicht zwischendurch anhalten müssen, um mich zu entledigen", scherzt Eßer. "Aber lustig war’s. Und vor allem hat’s gut geschmeckt", lobt Lieven den kulinarischen Wettkampf.