Grevenbroich: Niermannstraße - Neues Wohnen an alter Stelle

Zwei Jahre nach Grundsteinlegung sind die Bauvereins-Mieter zufrieden.

Grevenbroich. Am 7. Juli ist es zwei Jahre her, dass an der Niermannstraße der Grundstein für ein bis dahin einmaliges Projekt in der Stadtgeschichte gelegt wurde. Nach und nach sollte ein alter Häuserblock aus den 50er Jahren verschwinden und Platz machen für neue moderne Wohnbauten - mit größtenteils denselben Mietern. Denn Bauträger war und ist der Bauverein Grevenbroich, dessen Mitglieder, die Mieter, von dem Projekt profitieren. Einer von ihnen ist Franz Legner, der mit seiner Frau Annemarie im März vergangenen Jahres an der Niermannstraße 1 einziehen konnte. "Die neuen Wohnungen sind sehr schön", erzählt er und auch die Nachbarschaft sei toll. Verglichen mit den alten Wohnungen habe sich mit dem Neubau alles sehr verbessert. "Das einzige Problem ist der Sand von dem großen Spielplatz, der bei Sturm bei uns auf die Terrasse weht", sagt Legner. Aber damit könne er leben. Genauso wie mit dem Lärm der Bauarbeiten an den beiden letzten Häusern, die noch im Rohbau sind. "Wir sind mit den Abeiten aber voll im Zeit- wie auch im Kostenplan", erklärt Norbert Steffen, einer der beiden Vorsitzenden des Bauvereins. Im kommenden Jahr soll alles fertig sein. Da es keine besonderen Probleme beim Bau gegeben habe, rechnet er damit, dass die geplanten Baukosten von 10,3 Millionen Euro für die fünf Häuser eingehalten werden können. Drei davon sind bereits errichtet. "Wir haben damit 50 der geplanten 85 Wohnungen fertig gestellt und vermietet."Größtenteils, "rund die Hälfte", so Steffen, mit den Mietern, die auch in den alten Wohnungen gelebt hatten. "Und bei den neuen Mietern handelt es sich um ganz normale Leute", erklärt er. Bei den Planungen hatte eine Bürgerinitiative befürchtet, der Neubaukomplex würde wegen der günstigen Mieten eine Ghettobildung mit sozial schwachen Bewohnern begünstigen. Von der Bürgerinitiative sei aber lange nichts mehr zu hören gewesen, so Steffen.

Von Ghetto-Strukturen kann auch Legner nicht berichten. Im Gegenteil: "Viele der Nachbarn kenne ich ja noch von früher." Häufig fänden Feste in der Straße mit den Nachbarn statt. "Da sitzen wir dann bis spät in die Nacht zusammen", erzählt er.