Grevenbroich: Wohnquartier in Elsen wird saniert

Wohnungsgenossenschaft investiert in Modernisierungen.

Grevenbroich. Mit einem Modellprojekt wollen der Bauverein und die Stadt das Wohnquartier in Elsen modernisieren. Die Genossenschaft stellte jetzt das "Kommunale Handlungskonzept Wohnen" für die Häuser des Bauvereins an der Hans-Sachs-, Uhland- und Arndtstraße vor. Grundlage ist das "Leitbild Wohnen", das die Stadtentwicklung bis zum Jahr 2025 skizziert. Die neuen Wohnungen sind barrierefrei und können energiesparend beheizt werden.

Den Anfang machte 2008 die Hans-Sachs-Straße. In den nächsten sieben Jahren sollen alle 23 Häuser mit 240 Wohnungen modernisiert werden. Zusätzlich will der Bauverein bis 2011 auf der Arndtstraße drei Häuser mit 60 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau errichten. Die Genossenschaft rechnet mit Kosten von 20 Millionen Euro. Die Investitionen in öffentlich geförderten Wohnraum zahlen sich auch für die Stadt aus. Derzeit zahlt die Stadt jährlich 6,5 Millionen Euro für die Wohnungen von Hartz-IV-Empfängern. "Da macht es einen enormen Unterschied, ob sie sechs bis acht Euro pro Quadratmeter zahlen muss oder - wie bei uns - 4,85 Euro", erläutert Vorstand Norbert Steffen.

Auf der Mitgliederversammlung Ende letzter Woche hatte der Bauverein eine positive Bilanz 2008 vorgestellt. Trotz reger Bautätigkeit konnte die Genossenschaft im vorigen Jahr sechs Prozent Gewinn an die Mitglieder auszahlen. Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Kummer spricht zufrieden von einer "mehr als überrepräsentativ üblichen Verzinsung."

Der Bauverein hat 2091 Mitglieder und besitzt im Stadtgebiet 316 Häuser mit 1618 Wohnungen. Beliebt sind nach Steffens Erfahrung nicht nur die neuen Wohnungen an der Niermannstraße und im Matthäushof. Während andere Anbieter in der Stadt über Leerstände klagten, gebe es bei der Genossenschaft sogar Wartelisten.

2008 investierte der Bauverein 4,98 Millionen Euro in Instandhaltung und Modernisierung. Der Standard könne sich mittlerweile mit dem von Eigentumswohnungen messen. 39 Prozent der Bauvereins-Wohnungen sind heute entweder Neubauten aus der Zeit nach 1990 oder modernisiert. Bis Ende 2011 soll die Hälfte auf Neubaustandard gebracht sein. Ein Neubau mit 18 Wohnungen entsteht derzeit auf der Montanusstraße. Kosten: 3,05 Millionen Euro. Ein weiteres Projekt, die drei Millionen Euro teure Sanierung von zwölf Wohnhäusern an der Erftwerkstraße, beginnt in diesen Tagen.