Grevenbroich: Kein Bürgerbegehren zur GWG-Erweiterung

Vor- und Nachteile der Beteiligung sind vielen Mitgliedern unklar.

Grevenbroich. Der geplanten Erweiterung der GWG um die Sparte Strom von NVV steht nichts mehr im Wege. Nachdem der Stadtrat in einem Beschluss am Dienstag für die Erweiterung ab dem 1.Januar 2010 gestimmt hatte, lud die Interessengemeinschaft Fairer Gaspreis am Mittwochabend zur Mitgliederversammlung, um darüber abzustimmen, ob der Versuch unternommen werden soll, den Ratsbeschluss durch ein so genanntes Bürgerbegehren aufzuheben.

Nach knapp zwei Stunden war die Sache klar: Nur sieben der etwa 30 Anwesenden stimmten für ein Bürgerbegehren - in der Hoffnung, dass in den kommenden Monaten genügend Unterschriften gesammelt werden können, um die Frage der GWG-Erweiterung in einem späteren Bürgerentscheid an die Bevölkerung weiterzugeben.

"Nein, enttäuscht bin ich nicht", sagte Winfried Süme, Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Fairer Gaspreis. "Ich akzeptiere die Entscheidung." Zuvor hatten er und Vorstandskollege Achim Nendza den Anwesenden ausführlich erklärt, welch organisatorischer Aufwand hinter einem Bürgerbegehren steckt.

"Die benötigten 3000 Unterschriften sind mit viel Arbeit verbunden", sagte Nendza und präzisierte: "Man muss Klinken putzen gehen, man muss Infostände organisieren, man muss damit rechnen, angefeindet zu werden." Und, das wollten die Vorsitzenden der Interessengemeinschaft keinesfalls verschweigen, "man muss den Leuten erklären können, warum es besser ist, wenn die Bürger in dieser Angelegenheit entscheiden."

Aber gerade da liegt offenbar das Problem. "Was sind denn die Vor- und Nachteile der geplanten Erweiterung? Mit welchen Argumenten soll ich meinen Nachbarn überzeugen, für ein Bürgerbegehren zu unterschreiben?" so die Frage eines Anwesenden. Doch liegt die Antwort quasi in der Frage selbst. "Das gleiche Problem haben wir ja auch", sagte Vorstandsmitglied Peter Finn. "Wir wissen nicht, ob und welche Vorteile die GWG durch die Partnerschaft mit der NVV hat." Das Hauptziel eines Bürgerbegehrens sei nicht in erster Linie ein Stopp der geplanten Erweiterung, sondern mehr Transparenz für die Grevenbroicher zu schaffen. Finn: "Die Bürger sollen informiert werden."