Greyhound-Ableger: Stadt sucht Kontakt zu Jugendlichen

Im Café sollen Wünsche ermittelt werden.

Foto: Marc Ingel

Neuss. Die städtische Jugendeinrichtung Greyhound Pier 1 an der Batteriestraße hat jetzt an der Bergheimer Straße einen Ableger: Im Greyhound Connect sollen die Bedürfnisse von Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren ermittelt werden — und ein neuer Treffpunkt entstehen. Mit Hilfe der Daten will die Stadt eine individuellere, moderne Jugendarbeit anbieten.

„Im Umfeld des Greyhound Connect ist die größte Ballung von Schulen im Stadtgebiet zu verzeichnen. Etwa 4000 Schüler halten sich hier täglich auf. In diesem Verbindungsbüro soll Kontakt zu den Jugendlichen aufgenommen werden. Und zwar da, wo sie sich ohnehin aufhalten“, sagt Jugenddezernent Stefan Hahn.

Der Hintergrund: Seit einigen Jahren diskutieren Stadtverwaltung und Politik über die Notwndnigkeit zweier Jugendeinrichtungen mit rückläufigen Besucherzahlen in der Innenstadt. Das sind das Greyhound und das Haus der Jugend am Hamtorwall. Auch über eine Zusammenlegung der Einrichtungen wurde debattiert. „Ich denke, dass das Greyhound weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Jugendarbeit in Neuss leistet. Es bleibt nur zu klären, ob der alte Standort — unter Berücksichtigung der Entwicklung des Hafens — beibehalten werden sollte“, sagt Hahn. Diese Frage soll in einem halben Jahr in der ersten Sitzung des Jugendhilfeausschusses nach der Wahl geklärt werden. „Dazu werden wir die Ergebnisse aus dem Greyhound Connect vorlegen. Darauf aufbauend, wollen wir Empfehlungen für die weitere Gestaltung der Jugendarbeit aussprechen“, sagt Jugendamtsleiter Markus Hübner.

Die Jugendeinrichtung wird eng mit Schulen, Schulsozialarbeitern, Streetworkern und den Nachbarn in unmittelbarer Nähe zusammenarbeiten. Im neuen Jugendcafé werden aber nicht nur Daten gesammelt. Mit täglichen Öffnungszeiten von 12 bis 17 Uhr an Werktagen soll auch ein Raum geschaffen werden, in dem Jugendliche Freunde treffen, gesund kochen, gemeinsam spielen oder Schulaufgaben machen können.

„Jugendliche können herkommen und sagen, was sie wünschen, und wir versuchen dann, das umzusetzen“, sagt Greyhound-Leiter Joachim Witkowski. Das Team der Jugendeinrichtung bietet außerdem Snacks und Getränke zu Taschengeld-Preisen an. Auch ein Wlan-Netz steht kostenlos zur Verfügung, um immer „connected“ zu sein.