GWN Neuss verweigern Annahme GWN lehnt Spenden von der AfD ab

Neuss. · Bereits im vorletzten Jahr handelte sich die AfD drei Absagen von Organisationen ein.

Dirk Kranefuß ist Sprecher der AfD im Rhein-Kreis Neuss.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Auf dieses Déjà-vu hätte die AfD im Rhein-Kreis Neuss wohl gerne verzichtet. In ihrer Einladung für den Neujahrsempfang am 26. Januar im Neusser Zeughaus kündigt die Partei an, Spenden für das Sportteam der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) sammeln zu wollen. Dies hätten die Verantwortlichen der Kreis-AfD aber wohl besser vorher abgeklärt – denn wie GWN-Geschäftsführer Christoph Schnitzler am Dienstag mitteilte, werde man die angekündigte Spende nicht annehmen. „Dies wurde in keinster Weise bei uns angefragt“, sagte Schnitzler. Man verzichte allerdings grundsätzlich auf Parteispenden. Auch bei finanzieller Unterstützung von Unternehmen werde sichergestellt, dass kein politischer Hintergrund dahinter steckt. Dirk Kranefuß, Kreissprecher der AfD, bezeichnet die Absage als „das Übliche“ und fügt hinzu: „Dann sammeln wir eben für einen anderen Zweck.“ In Zukunft werde man im Vorfeld abklären, ob die jeweilige Organisation auch die Spende tatsächlich annimmt.

Anfang 2018 hatte die Kreis-AfD sogar eine dreifache Spenden-Abfuhr bekommen. Weder die Neusser Tafel noch die Organisation „Neuss packt an“ oder der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) nahmen die beim Neujahrsempfang gesammelten 420 Euro entgegen. „Wir haben uns eingehend mit dem Parteiprogramm der Neusser AfD auseinandergesetzt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass dies nicht mit den Werten der Tafel übereinstimmt“, hatte die Tafelvorsitzende Rebecca Schuh damals mitgeteilt.

Nachdem die Absage öffentlich wurde, sah sich Schuh mit einigen Mails und Anrufen konfrontiert, in denen sie beschimpft wurde. Sie wehrte sich zudem gegen die Argumentation, dass Obdachlosen nun weniger bekämen, nur weil die AfD-Spende nicht angenommen wurde. Die AfD veröffentlichte daraufhin auf ihrer Website einen Text mit der Überschrift „Scheinheilige Helfer“. Den Tafel-Verantwortlichen seien die bedürftigen Menschen egal. Man wolle nur den Schein wahren, hieß es darin. jasi