"Das ist doch alles Ramsch und nicht besser als jeder Basar", beschwert sich Inga Krausko. Gut gefallen hat ihr - und vor allem ihrem Nachwuchs Jakob (4) und Emilie (5) - das Kinderprogramm, das auf dem Münsterplatz geboten wird. Im vergangenen Jahr enttäuschte die versprochene Spielstraße im Meererhof, doch der Veranstalter City-Treff hat offenbar aus den Fehlern gelernt.

Das ist auch an den großen Bannern zu sehen, die über die Straßen gespannt sind und den Weg zu den Veranstaltungsorten weisen. Im vergangenen Jahr hatten sich beispielsweise die Autohändler (damals mit wenig Zulauf auf dem Münsterplatz) über die schlechte Beschilderung beschwert. In diesem Jahr können sie an ihren Karossen, die auf den Hauptstraßenzug verteilt wurden, wesentlich mehr Interessierte verzeichnen.

"Leider sind an der Alten Post wesentlich weniger Stände mit Trödel und Second-Hand-Produkten zu finden", bedauert Karl-Heinz Müller. Eines seiner teuersten Flohmarkt-Angebote, einen Mont-Blanc-Füller im Wert von 270 Euro, konnte er leider nicht verkaufen. "Die Flohmarktstände bieten durchaus einige Schätze, das Angebot der Stände in der Innenstadt allerdings ist kaum interessant", kritisiert Thomas Eckheim aus Krefeld.

"Das alles hier hat doch nichts mit der Hanse zu tun", bemängelt auch die Leiterin der Tourist-Info, Sigrid Uschkereit. Lieber als Zwiebelschneider und Staubsaugerbeutel sähe sie mittelalterliche Handwerker und Präsentationen der Hanse- und Partnerstädte. "Nur die ersten Märkte waren mit Hansehandwerkern und Ritterspielen richtig schön, doch seit es das nicht mehr gibt, ärgere ich mich jedes Jahr aufs Neue über dieses Hansefest", stimmt der Neusser Helmut Prott zu.

Die Musikbands, die beim Hansefest auftreten, sorgen derweil für eine gute Stimmung. Vor allem die Spider Murphy Gang und Markus, Star der Neuen Deutschen Welle, feiern mit dem Publikum. Und auch die Aktionen und Gewinnspiele der verkaufsoffenen Geschäfte begeistern die vielen Besucher sichtlich.