Höffner: Baufortschritt im Affenzahn
Möbelhaus am Willy-Brandt-Ring soll Ende Dezember fertig sein.
Neuss. Dass sich auf dem gewaltigen Bauareal einiges tut, ist für den täglichen Düsseldorf-Neuss-Pendler unübersehbar. Bagger buddeln Sandhügel weg, Fundamente sind gegossen, mit Baukränen werden erste Seitenwände eingehoben. Auf der Höffner-Baustelle geht’s zu wie bei den Heinzelmännchen: Im Rekordtempo wird das neue Möbelhaus am Rheinparkcenter hochgezogen.
Mittendrin ist ein weißes Zelt aufgebaut — erste geladene Gäste stehen in der prallen Sonne: Höffner-Chef Kurt Krieger hat zur feierlichen Grundsteinlegung an den Willy-Brandt-Ring eingeladen, um den Baubeginn seines Möbelhauses auch offiziell zu begehen.
Bürgermeister Herbert Napp greift am Dienstag als erster Redner und „ehemaliger Hausherr des Grundstücks“ zum Mikrofon. Zwar sei er verwirrt, weil er den Zimmermann erst beim Richtfest erwartet hätte, da aber der Bau in solch einem affenartigen Tempo vorangehe, überrasche ihn nichts mehr, so der Stadtchef.
Das 18. und größte Höffner-Möbelhaus wird in der kürzesten Planungszeit gebaut: Im Mai vor einem Jahr sticht Höffner Konkurrent Schaffrath aus, am 7. Juni ist der Möbelhaus-Krimi beendet: Die CDU/FDP-Koalition im Stadtrat beschließt, mit dem Berliner Unternehmer und seiner Firma Höffner einen Kaufvertrag abzuschließen. Im Oktober ist der Vertrag unter Dach und Fach, der Baugenehmigung vom 31. Januar folgt ein rascher Baubeginn. Großes Lob gibt es am Dienstag vom Investor für Politik und Verwaltung, die ebenso in rekordverdächtigem Tempo die Genehmigungsverfahren durchgeführt hätten. Die von Bauverwaltungsamtsleiter Andreas Galland eingerichtete Arbeitsgruppe habe zielgerichtet gearbeitet, es freue ihn, dass dieser auch gleich befördert worden sei, so Krieger.
Am 27. Dezember soll das neue Einrichtungshaus mit rund 46 000 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnen. „Wenn Quirinus noch ein Unwetter schickt, vielleicht auch erst am 28.“, scherzt der Bürgermeister. Der Unternehmer nimmt den Ball auf: Er sei guten Mutes, dass die 10 Millionen Euro Vertragsstrafe nicht fällig würden und der Eröffnungstermin eingehalten werden könne.
Krieger investiert 120 Millionen Euro in den Standort. Rund 600 Menschen sollen im neuen Einrichtungshaus — erdbebensicher gebaut — einen Arbeitsplatz finden.
Dann folgt der symbolische Akt: Projektentwicklerin Edda Metz und Bürgermeister Herbert Napp versenken die Zeitkapsel mit Quirinus-Münzen und zwei Tageszeitungen im Grundstein und streichen mit vereinten Kräften den frischen Zement glatt.