Hundewelpen können im Tierheim zu Kräften kommen
Die zehn Welpen waren aus der Wohnung eines dubiosen Händlers gerettet worden. Jetzt sind sie im Tierheim Oekoven.
Grevenbroich/Oekoven. Sie sind gerade einmal zwischen acht und zwölf Wochen alt, noch ein bisschen unsicher auf den Beinen und ziemlich verspielt: die zehn Hundewelpen, die vergangene Woche Montag aus dem Badezimmer eines illegalen Welpen-Händlers aus Orken gerettet worden waren. Sie haben jetzt zumindest vorübergehend ein neues Zuhause im Tierheim Oekoven gefunden. „Die Kleinen halten uns ganz schön auf Trab“, sagt Uta Wegener. Die 69-Jährige ist Vorsitzende des „Tierschutzvereins für den Kreis Neuss“ und betreut die Welpen gemeinsam mit ihren Kollegen im Oekovener Tierheim.
Bis die Hunde, die aus Polen stammen sollen, weitervermittelt werden können, werden noch einige Tage vergehen. „Sie stehen noch unter Quarantäne, weil sie nicht geimpft und von Würmern befallen sind“, erklärt Wegener, die für den illegalen Handel mit den kleinen Mischlingen kein Verständnis hat. „Die Welpen, mit denen illegal gehandelt wird, werden häufig in nicht-hundegerechten Zuchtanlagen großgezogen. Und wenn sie dann weiterverkauft werden, weiß man nichts über ihre Vorgeschichte und eventuelle Erkrankungen“, erklärt die Tierschützerin.
Die Mitarbeiter des Tierheims waren am Montag von der Polizei nach Orken gerufen worden, um die Hundewelpen aufzunehmen. Der Mann — ein 39 Jahre alter und polizeibekannter Grevenbroicher — hatte zuvor versucht, die Hunde weiterzuverkaufen und sie ohne Wasser zum Trinken in seinem Badezimmer eingesperrt. Darauf wurde eine Anwohnerin aufmerksam und informierte die Behörden. Der Orkener wurde kurz darauf von der Polizei festgenommen; gegen ihn wurde wegen Verstößen gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen Strafanzeige gestellt. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, lag gegen den 39-Jährigen zudem ein noch offener Haftbefehl vor.
Wie Petra Rebel vom Tierheim erzählt, ist der Mann in Sachen Welpen-Handel kein Unbekannter: „Wir haben schon in den vergangenen Jahren zweimal Tiere aufgenommen, die er weiterverkaufen wollte.“
Mit den zehn Neuankömmlingen betreuen die Tierschützer in Oekoven jetzt insgesamt 42 Hunde, wobei die Welpen die größte Aufmerksamkeit erfordern. Im alten Bahnhofsgebäude haben sie einen gefliesten Raum für sich, wo sie sorglos spielen, fressen und fröhlich herumtollen können. Manchmal schmusen sie auch mit Uta Wegener, die vermutet, dass die Welpen aus drei Würfen stammen. „Sie sind verschieden groß — außerdem ist es unwahrscheinlich, dass so viele Welpen gleichzeitig zur Welt kommen“, sagt die Hülchratherin. Vielmehr sei über die Hunde allerdings nicht bekannt. „Wir wissen auch nicht, woher der Mann sie hat.“
Die Tierschützer wollen verhindern, dass der dubiose Welpen-Händler die Tiere wiederbekommt. „Wir warten für die Weitervermittlung noch auf das Okay des Kreis-Veterinäramtes. Dafür müssen die Hunde aber noch geimpft und entwurmt werden“, erklärt die Vereinsvorsitzende.