In Apostelgemeinden gibt es einen neuen Ansprechpartner

Christoph Feckler unterstützt Pfarrer Willi Klinkhammer in Hoisten, Weckhoven, Norf und Rosellen. Der 39-Jährige arbeitet sich gerade ein.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Pfarrer Willi Klinkhammer muss täglich eine Herkulesaufgabe meistern: Er betreut acht Gemeinden in zwei Seelsorgebereichen. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als kanonischer (leitender) Pfarrer der Gemeinden „Rund um die Erftmündung“ ist er seit dem 1. Juni auch für die „Apostelgemeinden“ (Weckhoven, Hoisten, Norf, Rosellen) in gleicher Funktion zuständig. Diese Doppelaufgabe empfindet er aber nicht als Überforderung, sondern er leidet derzeit eher unter der schlechten Vernetzung. „Man muss die richtigen Leute kennen“, sagt er.

Die stetige Vergrößerung des Seelsorgebereichs wurde „im priesterlichen Gehorsam“ angenommen, aber nicht gestaltet. Das sei nun seine Aufgabe. „Ich versuche, neue Sendungsräume, wie es Kardinal Woelki nannte, zu schaffen. Vor Ort muss eine echte Gemeinde mit Raum für Bitten und Anliegen gebildet werden“, erklärt Klinkhammer: „Wir sind trotz aller Widerstände auf einem guten Weg und ich sehe ein großes Potenzial, das es zu fördern und zu stärken gilt.“

Diese Herausforderung, so der Pfarrer, münde nicht im Chaos, sondern in eine andere Kirche. Als Beispiel nennt er den rasch wachsenden Ortsteil Allerheiligen, wo auf breiter ökumenischer Basis und in Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen eine große Präsenz von Kirche entsteht. „Alle müssen guten Willens sein“, sagt Klinkhammer. In seinem Arbeitstag achtet er auf Freiräume, um Zeit für seelsorgerische Gespräche zu haben.

Und er muss nicht mehr alles allein schultern: Das neu geschaffene Berufsbild Verwaltungsleiter bringt Klinkhammer in Gestalt von Frank Lautwein „Rund um die Erftmündung“ Entlastung — und seit dem 1. Dezember unterstützt Christoph Feckler den Pfarrer in den „Apostelgemeinden“. Fecklers noch sehr aufgeräumter Arbeitsplatz befindet sich im Pfarrbüro von St. Paulus in Weckhoven. „Ich bin in der Einarbeitungsphase“, sagt er.

Derzeit besteht sein Tag aus Vorstellungsrunden, Besuchen von Gremien und Gesprächsabenden. „Mein Rüstzeug für meine neue Tätigkeit bekomme ich vor Ort“, erklärt Feckler. Seine Alltagsarbeit wird aus der Führung des Personals bestehen. „Ich bin der Ansprechpartner für 70 bis 90 Angestellte“, sagt der 39-jährige Fan des 1. FC Köln.

Feckler, sich der katholischen Kirche und dem Glauben stets verbunden fühlend, empfindet seine neue Aufgabe als spannend. „Und jemand ohne theologische Ausbildung hat noch mal einen ganz anderen Blick auf das Ganze“, meint der Zonser, der zuvor als Bankkaufmann, Offizier bei der Bundeswehr und Versicherungsmitarbeiter tätig war.