Inbetriebnahme des Epanchoirs verzögert sich

Im Frühjahr soll es ein Eröffnungsfest rund um die restaurierte Wasserkreuzung geben.

Neuss. Die ersten Anpflanzungen sind erfolgt, nur wenige Meter fehlen dem Geländer noch und das Trafo-Häuschen, das als Info-Box dienen wird, hat schon ein neues Dach — das Epanchoir-Areal an der Nordkanalallee nimmt Gestalt an. Die Arbeiten für das 1,3 Millionen Euro teure Projekt gehen in den Endspurt. Dennoch musste die offizielle Inbetriebnahme der Wasserkreuzung ins Frühjahr verschoben werden. „Wir werden das Eröffnungsfest in einer bürgerfreundlichen Jahreszeit feiern“, sagt Klaus Karl Kaster vom Verein „Freunde und Förderer des historischen Nordkanals“, der die Rekonstruktion des technischen Baudenkmals betrieben hat. Als möglichen Termin nennt Kaster „Ende April oder Anfang Mai“.

Als Gründe für die Verzögerung führt Kaster Vergabeprobleme für den Bau des Geländers und für die Gewerke am Info-Häuschen an. Gleichwohl bleibt er gelassen: „Bei einem Projekt dieser Komplexität hält sich die Überschreitung des ursprünglichen Fertigstellungstermins immer noch im erträglichen Rahmen.“

Im August wurde das Epanchoir geflutet. Seither werden Wassermenge und -zustrom diskutiert. „Wir haben das Epanchoir restauriert, um zu zeigen, wie es funktioniert“, sagt Kaster. Darum sei es gut, dass die Fachleute sich nun intensiv damit auseinandersetzen. Parallel bereitet der Förderverein eine Publikation unter dem Arbeitstitel „Wir heben einen Schatz“ vor, die zur Eröffnung erscheinen soll.

Der Name Epanchoir ist ein Kunstwort, das vom Lateinischen expandere abstammt und so viel wie „ausbreiten, erweitern“ bedeutet. Der „Grand Canal du Nord“ war ein für die damalige Zeit gigantisches Projekt und das Epanchoir gilt als Meisterwerk französischer Ingenieurkunst. 1804 erteilte Napoleon den Auftrag, einen Kanal zu bauen, der Rhein mit Maas und somit auch mit dem Seehafen Antwerpen verbindet. Er wurde niemals fertig gestellt. Nur zwei Abschnitte sind heute noch erlebbar — einer in den Niederlanden und einer, der sich zwischen Neuss und Neersen erstreckt. abu/lue-